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Das Living Games Festival 2010

Beim Living Games Festival in der Bochumer Jahrhunderthalle stand die kulturelle Bedeutung von Computerspielen im Fokus. Mit einer bunten Mischung verschiedenster Indie- und Studentenprojekte, diversen Awards und einem umfangreichen Rahmenprogramm war das Festival eines der Highlights des Jahres.

Wir waren drei Tage lang zu Gast auf dem Living Games Festival, wobei jeder Tag einen eigenen Schwerpunkt besaß. Der Freitag war als Schüler-Lehrer-Tag ausgelegt, an dem komplette Schulklassen einen Einblick in die Entwicklung von Computerspielen sowie den Berufsschancen in der Branche gewinnen konnten. Am Samstag stand die Spielekultur im Fokus, dabei wurden die kulturell wertvollsten Spiele des letzten Jahres prämiert. Der Sonntag schließlich war Familientag, hier wurden die Nachwuchsprojekte prämiert, über Jugendschutz diskutiert und im Rahmen einer Kinder-Uni konnten Jugendliche verschiedener Altersstufen einen Einblick in die Unterrichtsstoffe erhalten.

Unsere Berichterstattung im Überblick

Berichte
» Living Games Festival – die Ankündigung
» Workshops und Ausbildungsschancen
» Die Definition des Kulturbegriffs

Podcast-Folgen
Folge 1: Indie-Entwicklertalk (englisch)
Folge 2: Rahmenprogramm, Workshops, Ausbildungsbörse und typ 2020 Medienwettbewerb
Folge 3: Vorstellung der Ausstellerprojekte, Fazit

» Podcast auf iTunes anhören
» Direktlink für alle Player

Fotos:
» Bildergalerie

Living Games Festival: Die Definition des Kulturbegriffs

Die beiden letzten Veranstaltungstage des Living Games Festivals standen ganz im Zeichen der Kultur. Ein breites Spektrum an Newcomer-Projekten mischte sich mit großen Titeln wie Mass Effect 2 auf dem Festival, das in gewisser Hinsicht vielseitiger war als die gamescom.

Ein Ereignisreiches Wochenende für die Gamer-Community: Während in Köln die besten deutschen eSport-Teams zu den ESL Finals antreten, messen sich in Bochum die kulturell wertvollsten Spiele beim Living Games Festival. Dem hin- und hergerissenen Game-Enthusiasten dürfte sich zunächst die Frage stellen: Warum sollte ich ein solches Event besuchen? Reicht nicht die gamescom als spektakuläre Spielemesse?
In der Tat: Fetzig ist sie, die gamescom. Vier Tage Reizüberflutung mit einer wahren Fülle an neuen Computerspielen, die quasi jedes Gamerherz höher schlagen lassen. Doch dem Living Games Festival gelingt es mit einem ganz eigenen Konzept, in so mancher Hinsicht die gamescom in Puncto Vielseitigkeit zu schlagen – und das auf kleinerem Raum.

Beim Living Games Festival geht es nicht um die Hatz nach den neuesten Titeln, es geht nicht um die Masse. Wer das Kultur-Festival der Computerspiele besucht, erhält einen viel persönlicheren, tieferen Einblick in die bunte Welt der Computerspiele. Das Festival erlaubt es, hinter die Fassade der reinen Unterhaltung zu blicken und die eigentliche Faszination an Computerspielen zu erleben: Die audiovisuelle Ästhetik, der künstlerische Anspruch und die hohe Kunst, packende und bedeutungsträchtige Geschichten zu erzählen. Wer Computerspiele als Kultur erleben möchte, der ist auf dem Living Games Festival genau richtig.

Heavy Rain ist das kulturell wertvollste Spiel des Jahres

Besonders deutlich wurde dieser Anspruch beim Living Games Festival Award. Hier wurde nicht einfach das beste Spiel, sondern das kulturell wertvollste Spiel prämiert. Unter dem 15 Nominierungen befanden sich Blockbuster-Titel wie Red Dead Redemption, aber auch äußerst ungewöhnliche Titel wie The Path. Der Award hob sich in jederlei Hinsicht gegenüber anderen Auszeichnungen ab. Eine kompetente Jury aus Redakteuren verschiedener Magazine wie z.B. GameStar stimmte über die drei Gewinner des Awards ab, bezog aber gleichzeitig das Publikum in einer offenen und kontroversen Podiumsdiskussion mit ein. So wurde unter Anderem diskutiert, inwiefern die Charakterisierung von „Gay Tony“ aus GTA 4 bahnbrechend für die Thematisierung von Homosexualität in Unterhaltungsmedien ist.
Für deutsche Verhältnisse eindrucksvoll war schlussendlich auch die Auswahl der Jury. Diese ließ sich nicht – wie der deutsche Computerspielepreis zuvor – von Genrephobien beeinflussen und wählte zwei Actiontitel auf das Podium. Den ersten Platz machte Heavy Rain, welches dem Spieler wie kein anderes Spiel beim Wettbewerb eine emotionale Identifikation mit den Spielfiguren ermöglichte. Im Gegensatz zum ebenfalls nominierten Alan Wake überzeugte die Jury die Tragweite der Spieler-Entscheidungen im Spiel, die eine außerordentlich gute interaktive Geschichtenerzählung ermöglicht. Einzig kritisiert wurde die schlechte Steuerung des Spiels.
Den zweiten Platz belegte Mass Effect 2, dessen detailliert gezeichnete Spielwelt von der Jury gelobt wurde. Das Spiel konstruiere außergewöhnliche und bedeutungsvolle Konflikte, die den Spieler bei seiner Entscheidungsfreiheit desöfteren in ein moralisches Dilemma führen. Mass Effect 2 stelle damit einen Spiegel der Gesellschaft dar.
Ein eher ungewöhnliches Spiel belegte schlussendlich den dritten Platz: In Flower sah die Jury einen neuen, geradezu meditativen Ansatz für das Medium Computerspiel.

Raum für die Newcomer

Interaktiv blieb das Living Games Festival auch im Ausstellerbereich: Die 15 Nominierungen konnten hier von jedem Besucher angespielt werden, ebenso wie die zahlreichen Studenten- und Indie-Projekte, deren Entwickler den Besuchern als Gesprächspartner zur Verfügung standen. Deren Bemühungen wurden vom Veranstalter auch mit dem Newcomer-Award gefördert. Das skurrile Jump&Run Game mit dem ebenso skurrilen Namen „Sui&Cide“ von Studenten der Frankfurter Games Academy machte den dritten Platz, das Indie-Projekt „Toyborgs“ der Quereinsteiger addmore games belegte Platz 2. Sieger des Newcomer-Awards war einmal mehr „Night of Joeanne“ vom MD.H Team Sluggerfly, welches kürzlich erst den deutschen Computerspielepreis mit diesem Abschlussprojekt gewann.

Am Familientag erhielten Besucher einmal mehr die Chance, einen Blick in die Produktion von Computerspielen zu werfen. Verschiedene Mitarbeiter des Branchenzentrums „Games Factory Ruhr“ demonstrierten in Workshops die verschiedenen Arbeitsschritte bei der Entwicklung von Computerspielen – vom Storytelling über Concept Arts bis hin zu Modeling. Die MD.H Düsseldorf veranstaltete darüber hinaus eine Kinder-Uni, in der Jugendliche altersgerecht Inhalte aus einem typischen Game Design Studium präsentiert bekamen. Als echtes Urgestein der deutschen Entwicklerbranche stand auch Tom Putzki für Fragen rund um den Einstieg in die Industrie bereit.

Abgerundet wurde das Living Games Festival auch mit Ständen des VDVC, GameParents.de und dem Jugendschutztalk vor Ort. Hier konnten Eltern, Großeltern und auch Pädagogen sich umfassend über Fragen des Jugendschutzes informieren.

Alles in Allem war das Living Games Festival ein Muss für alle, die sich für Computerspiele begeistern und mehr darin sehen, als nur einen kleinen Zeitvertreib. Da wir den vielen spannenden Projekten in einem Artikel gar nicht gerecht werden könnten, gibt es in Kürze gleich zwei weitere Podcast-Folgen mit jeder Menge Interviews und spannenden Details zum Event. Bis dahin könnt ihr euch einen Eindruck über das Living Games Festival in unserer Galerie verschaffen.

Übrigens: Das Festival findet dieses Jahr gleich zweimal statt: Im Oktober habt ihr die Chance, das Living Games Festival auf der Essener SPIEL selber zu erleben!

Podcast im Doppelpack

Heute haben wir gleich zwei Premieren für euch: Zum ersten mal veröffentlichen wir zwei Podcast-Episoden auf einmal, außerdem ist unsere erste englischsprachige Ausgabe vom Living Games Festival mit dabei. Alle unsere Podcasts gibt es nun auch auf iTunes.

Clash of Realities – „Killerspiele“ mal wissenschaftlich betrachtet

Nach unserem Konferenzenmarathon in Köln hatten wir euch in unserer Podcast-Folge zur Next Level Conference auch eine Episode zur Clash of Realities versprochen. Die Ausgabe hat sich leider wegen einiger technischer Probleme verzögert, nun ist es aber endlich soweit! In dieser Episode geht es um den wissenschaftlichen Zugang zur „Killerspiel“-Debatte. Wir fassen für euch kurz zusammen, warum man den Standpunkt von Spielekritiker Christian Pfeiffer nicht ernst nehmen kann. Außerdem erwartet euch ein Interview mit Dr. Danny Kringiel – Redakteur von Spiegel Online und Lehrer, der mit innovativen Ideen aufzeigt, wie sogar Actionspiele für Bildungszwecke eingesetzt werden können. Darüber hinaus diskutieren wir passend zur umstrittenen Novellierung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags den deutschen Jugendschutz mit Martin Lorber, dem Jugendschutzbeauftragten von Electronic Arts Deutschland.

Living Games Festival – aus dem Leben eines Indie-Entwicklers

Beim Living Games Festival in Bochum trafen wir auf Lars Hahus, einem schwedischen Indie-Entwickler, der recht durchmischte Erfahrungen mit Microsofts XNA-Plattform (Xbox 360) gemacht hat. In dem rund 30-minüten englischsprachigen Talk schneiden wir unter Anderem auch das Thema Software-Piraterie und DRM an und werfen einen Blick hinter die Szenen der Verhältnisse zwischen Publishern und Spieleentwicklern.

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Vertrauen gut, Kontrolle besser?

Viele Eltern können nicht mit Computern umgehen. Das ist für die meisten auch Grund genug, sich nicht dafür zu interessieren, was ihre Kinder am PC treiben. Seien es Spiele, Software oder Filme. Bequemlichkeiten gehen hier vor.

Interessant wird die ganze Sache aber erst, wenn es darum geht, genügenden Schutz für die eigenen Kinder aufzuwenden. Nichts ist heilig genug, um den Nachwuchs vor Einflüssen aus der Umwelt zu schützen. Seien es Sexualität oder Gewalt. Bei beiden Einflüssen wissen heutige Kinder um 10 bis 12 Jahren schon wesentlich mehr,  als manch Erwachsener vor knapp 20 Jahren. Gewalt ist dabei die größte Gefahr die den Kindern gegenübersteht. Seien es Filme oder Spiele. Letztere sind für viele Eltern der Grund, warum es jugendliche Amokläufer gibt. Suggeriert wurde das ja auch lang genug von Politikern, die laut Umfragen ja alle Lügen, aber in diesem Fall natürlich die Wahrheit sagen, auch wenn sie sich mit der Materie niemals auseinandergesetzt haben.

Eltern reagieren da nicht anders. Haben sie keine anderen Möglichkeiten, suchen sie verzweifelt nach Ideen etwas gegen die Problematiken zu unternehmen. Die Suche nach Ursachen steht außen vor. Es gibt ja auch viel zu viele andere wichtigere Sachen im Leben. Beruf, Haushalt, Gartenarbeit, einen Film im Fernsehen sehn oder das kommende Fußballspiel. Die Kinder stehen außen vor. Vertrauen kann so nicht aufgebaut werden und über Computerspiele diskutiert man nicht. Wozu auch? Müsste man sich ja mit diesen Spielen auseinandersetzen, damit man versteht worum es in eben diesen Spielen geht.

Einfacher soll es sein. Möglichst ohne selbst einen Finger rühren zu müssen. Und da kam eine Software gerade recht. In der Stern-TV-Sendung vom 09.06.2010 wurde sie vorgestellt. Dazu gedacht, anhand von vorgegebenen USK Alterseinstufungen Software und Spiele auf dem PC ausfindig zu machen und diese zu entfernen. Doch vergessen die meisten Menschen, dass es keine festgelegte geistige Reife gibt, die z.B. alle zwölfjährigen Jugendlichen verinnerlicht haben. Auf die meisten Sachen reagiert man völlig differenziert. Ist ein Spiel für den einen schon viel zu viel, reagiert der andere ganz gelassen auf eine Darstellung in Spielen. Grundsätzlich darf man also nicht pauschalisieren was für wen geeignet ist. Diese Software tut es dennoch. Sie soll das übernehmen was Eltern ihren Kindern eigentlich beibringen sollten.

Erschreckend, zu sehen, dass die Erziehung von einer Software übernommen werden soll. Dies scheint der aktuelle deutsche Zeitgeist zu sein. Sperr- und Kontrollwahn. Von der daraus resultierenden Verbotswelle ganz zu schweigen und dabei bloß nicht selbst um die eigenen Kinder kümmern. Vor allem ist es schlimm zu sehen, dass Medien und TV-Sendungen das auch noch verstärken wollen. Was im TV gesagt wird, soll geschehen. Ich hoffe doch sehr, dass die Menschen irgendwann mal begreifen, dass sie nur manipuliert werden. Zusätzlich wird hier mit der Hetze gegen „Killerspiele“ versucht, Eltern das Geld aus ihren Taschen zu ziehen. Zugegeben für eine Software, die nicht einmal funktionierte, nachdem wir von Pirate-Gaming einige Feldversuche zu Demonstrationszwecken mit ihr starten wollten. Wenn man alleine daran denkt, dass die meisten Kinder besser mit dem PC umgehen können als ihre Eltern, wird auch der Gedanke an Hacks und Cracks nicht fern bleiben, die dafür sorgen würden, dass man den Softwareschutz umgeht.

Wir von Pirate-Gaming empfehlen Eltern strikt, diese Software nicht zu benutzen, sondern sich mit ihren Kindern hinzusetzen und auszudiskutieren, was für Spiele gespielt werden und welche nicht. Dazu gehört Mut, aber vor allem Vertrauen gegenüber den Kindern. Wir wollen ja auch, dass sie uns später IHR Vertrauen auch einmal zurückgeben werden.

Living Games Festival – Workshops und Ausbildungsschancen

Der erste Tag des Living Games Festivals bot einen Einblick in das vielseitige Bildungsangebot rund um die Games-Industrie in Deutschland. Bei Workshops und Vorträgen konnten Neugierige erste Einblicke in die Produktion von Computerspielen gewinnen.

Noch nicht lange ist es her, da galten Entwickler von Computerspielen als die Underdogs auf dem deutschen Markt. Spiele wurden hauptsächlich im Ausland produziert, bestenfalls CryTek in Frankfurt erregte auch in Deutschland Aufsehen. Auch heute noch ist die Entwicklerszene in Deutschland überschaubar, es gibt nach wie vor mehr Arbeitsplätze bei Publishern als Entwicklerstudios. Die Ausbildungsbörse am ersten Tag des Living Games Festivals zeigte jedoch, dass auch in Deutschland langsam die Grundlagen für eine wachsende Branche der Spieleentwickler gelegt werden. Mit der Mediadesign Hochschule und der Games Academy waren gleich zwei Anbieter von Studiengängen im Bereich Game Design vertreten und informierten neugierige Schüler über ihre Studienmöglichkeiten. Während die Mediadesign Hochschule in Berlin, Düsseldorf und München ein umfassendes Studium über 6 Semester mit dem Abschluss Bachelor of Science anbietet, konzentriert sich die Games Academy mit ihren Standorten in Berlin und Frankfurt auf spezialisiertere und kürzere Studiengänge. Hier kann man sich z.B. direkt als  Game Producer ausbilden lassen, erhält jedoch keinen Bachelor-Titel. Gemeinsam ist es den beiden privaten Hochschulen, dass Studenten früh Kontakte zur Branche knüpfen können und auch von kompetenten Dozenten aus Entwicklerfirmen unterrichtet werden. Ein Game Design Studium ist jedoch mit erheblichen Kosten verbunden, im Durchschnitt beträgt die monatliche Gebühr rund 800 €. Die Vertreter der Hochschulen rieten in ihren Vorstellungen daher auch dazu, sich den Antritt eines solchen Studiums genau zu überlegen. In Schnupperkursen sollen Interessierte einen Eindruck erhalten, um sich dann für oder gegen das Studium entscheiden zu können.

Die Aussteller auf dem Living Games Festival zeigten bereits am ersten Tag das kreative Potential jener Studenten auf. Ein Projekt reihte sich an das nächste und die ersten künftigen Abgänger überlegen schon, sich mit ihren aktuellen Projekten selbständig zu machen. Entsteht hier etwa eine neue Generation an Entwicklerstudios in Deutschland?

Wer sich nicht mit einem teuren Privatstudium anfreunden kann, muss dennoch nicht zwangsläufig den Traum einer Beschäftigung in der Games-Industrie platzen lassen. Verschiedene kleinere Unternehmungen wie Crenetic zeigten alternative Ausbildungsmöglichkeiten auf. Dabei bedeutet ein Job in der Games-Industrie nicht zwangsläufig, Game Designer zu werden. Ibrahim Mazari von Turtle Entertainment stellte verschiedene betriebliche Ausbildungsmöglichkeiten im Umfeld der Electronic Sports League vor – Europas größter eSport-Liga. Auch hier können Jugendliche mit dem Medium Computerspiele arbeiten, aber z.B. als Event-Manager, Aufnahmeleiter oder Moderator von eSport-Turnieren oder aber als Mediengestalter bzw. Community-Betreuer für den Webauftritt der Liga. Laut eigener Aussage ist Turtle Entertainment in Köln einer der größten Arbeitgeber der deutschen Games-Branche mit rund 170 Mitarbeitern. Die Auszubildenden erhielten auch in der Regel die Möglichkeit, direkt in eine Vollbeschäftigung übernommen zu werden, so Mazari.

Das Thema Berufsschancen griff auch die Initiative „Neue Wege für Jungs“ auf, wenn auch mit anderem Kernpunkt. Während die Mädchenförderung und der Girls Day bereits fester Bestandteil der Jugendarbeit sind, attestieren Studien wie PISA männlichen Jugendlichen einen schlechteren Bildungsstand. Das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Projekt will männlichen Jugendlichen vor allem dabei helfen, alternative Zukunftsperspektiven zu entdecken – denn die eingeschränkten Perspektiven von Jungs leiten sich zum Teil auch von starren Gendervorstellungen ab. Während Mädchen hier weitaus selbstverständlicher auch in klassische Männerberufe vorstoßen, herrscht bei vielen Jungen immer noch das konservative Selbstverständnis als Allein-Ernährer der Familie vor, der im Fulltime-Job beschäftigt ist. Von der Norm abweichende Jobs oder gar Teilzeitbeschäftigungen und zuhause beim Kind zu bleiben – derartige Wege werden heute noch häufig gesellschaftlich geringer geschätzt.

Die Initiative „Neue Wege für Jungs“ unterstützt die Flexibilisierung männlicher Rollenbilder und will gerade Jugendliche dafür sensibilisieren, denn gerade in einer sich rapide ändernden Arbeitswelt können allzu konservative Vorstellungen schnell zu Arbeitslosigkeit führen. Im Rahmen der Initiative wurde der Medienwettbewerb „typ 2020“ ins Leben gerufen. Hier erhielten Jugendliche verschiedenster Altersklassen die Chance, ihre persönliche Perspektive für 2020 in kreative Form zu fassen. Heraus kamen teils nachdenkliche, witzige, aber auch dystopische Werke als Film, Musikstück oder gesprochener Text. Die Sieger der Gruppen- und Einzelpreise in den Kategorien unter 14 und 15-18 Jahre wurden auf der Hauptbühne des Living Games Festivals gekürt. Die Sieger und ihre Performances könnt ihr euch auf der offiziellen Website des Wettbewerbs ansehen.
Untermalt wurde die Ehrung mit Live-Performances der Bochumer Musikgruppe X-Vision und dem DJ Rob Bankz, der gleichzeitig Schirmherr für den Wettbewerb war.

Weiter geht es mit dem Living Games Festival bereits am Samstag ab 12:30 Uhr, hier wird der Schwerpunkt in der Spielekultur liegen, wobei unter Anderem die kulturell einflussreichsten Spiele der letzten 12 Monate prämiert werden. Neben diesen Titel können auch die zahlreichen Studentenprojekte Samstag und Sonntag selber angespielt werden. Wer am Wochenende also noch nichts vor hat und sich für Games begeistert, sollte sich einmal auf den Weg zur Jahrhunderthalle Bochum begeben!

» Unsere Bilder des ersten Veranstaltungstags im G+ Bilderalbum

Living Games Festival 2010

Dieses Wochenende geht das Living Games Festival in die nächste Runde. In der Jahrhunderthalle Bochum können Besucher des Kulturfestivals sich über verschiedene Aspekte der Computerspielewelt informieren, dabei setzt jeder der drei Veranstaltungstage eigene Schwerpunkte.

Mit einem vielseitigen Programm entführt das älteste europäische Kulturfestival der Computerspiele seine Besucher drei Tage lang in die bunte Welt der Computerspiele. Los geht’s am Freitag, den 11. Juni. Der sogenannte „Schüler-Lehrer-Tag“ richtet sich vor Allem an jene, die von einer Karriere in der Computerspieleindustrie träumen. Verschiedene zertifizierte Unternehmen der Games- und Kreativbranche stellen sich und ihre Ausbildungsmöglichkeiten an jenem Tag vor. Die bisher dünn gestreuten Anbieter eines Game Design Studiums sind ebenfalls vor Ort und informieren über Studienmöglichkeiten.
Nachwuchstalente werden hier in Form des Newcomer Awards ebenso gefördert. Der mit 10.000 Euro dotierte Award belohnt die besten Konzepte und Games von Indie-Entwicklern und Studenten.
Wie auf anderen Konferenzen auch bietet das Living Games Festival jede Menge Möglichkeiten, sich in der noch überschaubaren Entwicklerszene Deutschlands zu vernetzen. So wird beispielsweise das sonst in Düsseldorf ausgerichtete Spieleentwicklertreffen NRW am Freitagabend stattfinden.

Unter dem Motto „World of Games“ steht der zweite Veranstaltungstag. Neben einigen Vorträgen zu inhaltlichen Fragen rund um Computerspiele werden Besucher die Möglichkeit haben, die Nominierungen für den Living Games Festival Award anzuspielen. Dabei handelt es sich um die kulturell bedeutendsten Spiele der letzten zwölf Monate. Die Chefredakteure verschiedener deutscher Computerspielemagazine stehen darüber hinaus für eine Podiumsdiskussion rund um jene Nominierungen zur Verfügung.

Der letzte Veranstaltungstag ist den Familien gewidmet. Entgegen des weit verbreiteten Klischees liegt derzeit der Altersdurchschnitt von Computerspielern bei 35 Jahren, somit findet man Computerspieler in allen Alters- und Gesellschaftsschichten vor. Der Familientag widmet sich dieser Ausprägung und thematisiert unter Anderem Jugendschutz und Medienbildung. Die Mediadesign Hochschule bietet in diesem Rahmen eine Kinderuni für verschiedene Altersklassen an, in der Schüler erleben können, wie Computerspiele entwickelt werden.

Pirate Gaming wird natürlich mit dabei sein und live vom Living Games Festival berichten.

Eckdaten:

Datum: 10.-13. Juni 2010
Ort: Jahrhunderthalle Bochum
Veranstalterwebsite: http://www.living-games-festival.de
Öffnungszeiten: 11. Juni, 10:00 Uhr – 23:00 Uhr
12. Juni, 12:30 Uhr – 23:00 Uhr
13. Juni, 12:30 Uhr – 18:00 Uhr
Schüler-Lehrer-Tag: 11. Juni, 10:00 Uhr – 18:00 Uhr
Preise:

Tagesticket: 9,99 €
Tagesticket ermäßigt1: 6,99 €
3-Tages-Ticket: 25,00 €
3-Tages-Ticket ermäßigt1: 18,00 €


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Ermäßigt sind Schüler, Studenten und Auszubildende

Community-Teams bei Pirate Gaming

Aufgrund vieler Anfragen seitens der Community haben wir ein Konzept für sog. Community-Teams ausgearbeitet. Absofort können also ALLE die Lust dazu haben, bei und für Pirate Gaming in einem Community-Team spielen.

Was ist ein Community-Team?

Ein Community-Team ist eine Art Gruppe bzw. Netzwerk von Leuten die nicht unbedingt den professionellen Bereich des eSports vorziehen, sondern eher in netter kleiner Runde, ganz frei und unabhängig ab und an zusammen spielen wollen.

 

Wer kann in das Community-Team?

In das Community-Team darf JEDER kommen. Keiner soll ausgeschlossen sein. Beachten solltet ihr trotzdem, dass ihr nur den Teams joinen könnt, für die ihr auch alt genug seid.

 

Was muss ich machen um in das Community-Team zu kommen?

Um beim Community-Team mit zu machen, musst du dich lediglich auf unserer Website bzw. in unserem Forum registrieren. Danach musst du dich noch im Forum deines Lieblingsspiels melden. Danach bekommst du eine Einladung zu einer Steam Gruppe und weitere Zugangsdaten!

 

Welche Spiele kann ich denn dann überhaupt spielen?

Wenn es nach uns geht, so kannst du JEDES Spiel spielen. Wichtig ist eben nur, dass du alt genug für das Spiel bist. Solange genügend Leute da sind, die ein Spiel spielen wollen, so kann es natürlich auch gespielt werden!

 

Was muss ich beherzigen wenn ich mitmachen will?

Da das „Community-Team Projekt“ ein freies Projekt werden soll, können wir keine harten Regeln bestimmen. Wir setzen aber vorraus, dass sich jeder sportlich fair, angemessen und freundlich verhält. Bei zu heftigen Ausschreitungen behalten wir uns vor die Leute wieder aus dem Community-Team zu entlassen.

 

Aber, moment, das habe ich jetzt nicht verstanden!?

Kein Problem! Wende dich einfach via „Kontakt“ Button an uns, oder füge uns bei Steam oder der ESL als Freund hinzu. Falls du niemanden erreichst probier es einfach auf unserem Voice Server!

 

Wir freuen uns auf DICH!