GamesCom im Internet. GamesCom im Radio. GamesCom im Fernsehen. GamesCom in Köln. Die GamesCom ist einfach überall und jeder schreibt etwas dazu. Ich auch…
Aufgrund technischer Probleme (defektes Mainboard, neues Mainboard inkompatibel mit altem Netzteil) hat sich die Veröffentlichung dieses Artikels erheblich verzögert. Der Autor entschuldigt sich hiermit bei den Lesern und hofft, dass es dennoch jemanden gibt der nachfolgend etwas neues liest und sich daran erfreut.
Da ich mehr oder weniger zufällig zur GamesCom in Köln war, folge ich ausnahmsweise mal dem Massentrend und schreibe ebenfalls einen kleinen Bericht zur GamesCom. Sollte sich dieser Bericht in keiner Weise von vorher geschriebenen unterscheiden, entschuldige ich mit unter Zuhilfenahme einer unendlichen Anzahl von Affen. Eine unendliche Anzahl von Affen wäre auch in der Lage ein Shakespeare Stück zweimal zu schreiben, nicht nur einmal.
Dieses Jahr stand mir leider nicht so viel Zeit zur Verfügung wie letztes Jahr in Leipzig, daher stand mein diesjähriger Besuch unter einem eher schlechten Stern da leider keine Aussicht darauf bestand meine total übermüdeten und mit Alkohol konservierten Knochen auf freiem Feld ohne jegliche Störungen, außer dem Regen der auf mein Autodach perlt und dem fernen Rauschen der Autobahn, zu nächtlicher Ruhe zu betten.
So wurde ich dann von meinem persönlichen Chauffeur, es wollte sonst keiner mit mir im Shuttlebus fahren, zum Messeeingang befördert. Der Weg zum Eingang gestaltete sich dieses Jahr erheblich einfacher als letztes Jahr, lediglich ein kurzes Gerangel zwischen einem Ordner und Beförderungsdienst Mama verhinderte die Fahrplanmäßige Ankunft kurz vor dem Ziel, da Mama darauf bestand den Wagen quer auf den Vorplatz zu stellen. Dieser Vorfall wurde sowohl vom Ordner als auch von meinem Chauffeur mit Köllscher Gelassenheit genommen. Generell zeichnete sich die Kölner Version der „Deutschen Leitmesse für Spielkultur“ durch eine größere Gelassenheit gegenüber der letztjährigen Leipziger Version aus. Ob dies nun auf weniger Gedränge dank reichlich vorhandenem Platzangebot oder auch auf die regional bedingte unterschiedliche Zusammensetzung der Besuchermassen zurück zu führen ist, soll aber in diesem Text nicht weiter diskutiert werden.
Zu der sowieso schon größeren Fläche der Ausstellung kam auch noch ein praktisches Konzept zur Besucherführung hinzu. Von der Kasse aus ging es entweder rechter Hand in den Außenbereich, oder linker Hand zur Kleinstandhalle 8 bzw. dem geräumigen Gang über den man die Hallen mit den großen Namen erreichen konnte. Hierdurch wurden die Besucherströme recht effizient zerstreut, und man hatte dadurch abseits der einzelnen Stände stets genügend Platz für zügiges umschiffen der Trödler.
An den Ständen selbst stauten sich die Massen naturgemäß wieder, da nicht nur jeder erst einmal kontrolliert wurde ob sein Alter denn dem Inhalt des präsentierten Spiels angemessen ist, sondern auch weil bei manchen Ständen immer nur eine maximal Zahl an Besucher eingelassen wurde. Generell ließ sich an den Ständen, präziser am Standdesign recht gut die Zielgruppe des Spieles als auch das Selbstverständnis des Herstellers ablesen. So fiel NCSoft mit seinem Aion Stand durch eine große Bühne, großem, offenem total überfülltem Areal vor der Bühne, Diskokugel und Einheizer am Mikrofon auf; die Kuppel for boys. Dagegen hielten Standkonzepte wie von Kalypso Media mit Tropico3 oder Funcom mit Rise of the Godslayer. Bei Kalypso gab es ein Boden mit Bastmatten und Holzdielen auf dem zwischen Kokuspalmen Strandkörbe standen in denen man sehr bequem das neue Spiel an testen konnte. Funcom stellte sein eigenes Battlekeep mit wohl durchdachter Raumaufteilung in die Halle. Blizzard entschied sich für einen gigantischen Stand, bestehend aus drei riesigen schwarzen Wänden mit einem enormen Firmene… logo. Übrigens, Blizzard stellt ein. Jede menge miese und unterbezahlte Stellen in Support, Übersetzung und Programmierung von Webapplikationen. Voraussetzungen: Man muss in der Lage sein das Prospekt zu lesen in dem beschrieben steht wie eine Bewerbung auszusehen hat (Anschreiben, Lebenslauf, ggf. Arbeitsproben). Ob sich Bethesda mit ihrem Stand auch innen so viel Mühe gegeben hatte wie außen, konnte ich leider nicht feststellen, da mir die Schlange einfach zu lange war und ich in so kurzer Zeit auch keinen Nachwuchs zeugen konnte um den Familieneingang auf der Rückseite zu benutzen. Neben, vor, hinter und zwischen diesen Standtypen gab es dann noch die ganzen normalen Stände wie man sie von anderen Industriemessen gewöhnt ist. Am meisten Leid tat mir der Kerl, der den winzigen Stand von der Firma deren Name ich nirgends lesen konnte mit dem Spiel dessen Name ich nicht entziffern konnte betreute. Es war einfach nur ein kleiner Kasten in einer dunklen Ecken tapeziert mit kleinen nicht aussagekräftigen Postern vom Spiel. Er hatte noch nicht einmal einen Klappstuhl auf dem er sich, die vier Stunden zwischen den zwei Besuchern die den Stand am Tag wahrgenommen haben, hätte ausruhen können.
Nach ein, zwei Rundgängen durch die Hallen, einer kurzen Rundfahrt auf einem wirklich miesen Motorradsimulator (4D Sportsdriving hatte bessere Grafik), einer kurzen Stunteinlage (von einer Motorrad Stuntcrew, nicht von mir) auf dem Außengelände sowie weiter gefestigten Vorurteilen gegenüber, Menschenmassen, Mainstream und Kommerz begab ich mich Richtung Ausgang. Die Rückfahrt hielt dann noch einmal einen kleinen Höhepunkt bereit. Dank des Ordners am Bahnsteig, der den Leuten durch leichtes Drücken behilflich war noch einen Platz im Inneren des Zuges zu finden, kam ich zwei knapp aber schick kostümierten Mädels näher. Da für den Rest des Berichts ein rotes Bändchen nötig wäre, komme ich der USK zuvor und zensiere mich an dieser Stelle selbst.