Es ist noch nicht allzu lange her, da berichteten wir nach der Gamescom über die Neuerungen, Innovationen und Ideen, die mit Pro Evolution Soccer 13 und FIFA 13 mehr oder weniger vorangetrieben worden sind. Bald ist es wieder so weit, die nächsten Nachfolger erscheinen für die Fußball-Community. Wir haben einen Blick auf beide n-Sequel-Sequels geworfen geworfen, berichten über die Neuerungen und lassen unsere Gedanken schweifen, ob dieses Konzept weiterhin Zukunft hat.
Um es klar im Vorfeld zu sagen: Die meisten unserer Redakteure spielen tendenziell lieber Fifa. Dies liegt weniger am Spielprinzip oder an der Art und Weise, wie die Ballphysik mit Fähigkeiten der einzelnen Spieler zusammenwirkt, sondern daran, dass Electronic Arts sich die Mühe macht, möglichst viele Lizenzen zu sichern, um ganze Ligen zu präsentieren. Nichtsdestotrotz sind wir uns alle einige darüber, dass beide Spiele ihre Vor und Nachteile besitzen. Ob es nun der Pass ist, mit dem eine gewisse Wahrscheinlichkeit gegeben ist, den Ball einem Mitspieler zu übergeben, es der Freistoß ist, der möglichst kunstvoll in die kurze Ecke des Tors gezirkelt werden kann, oder ob es der Torjubel einer Lieblingsmannschaft ist, den man auf individuelle Weise steuern kann um seinen Gegenspieler zur Weißglut zu bringen. Alle Features, die beide Spiele aufweisen, sind für sich genommen gar nicht mal so schlecht.
Doch was genau bieten die neusten Nachfolger der Fußballevergreens eigentlich neues? So ganz genau konnten wir uns das während der Testspiele auf den Messeständen gar nicht so recht erklären. Zwar bemerkte man, dass der Ball bei Pro Evolution Soccer beispielsweise im vollen Lauf eher verloren ging, und nicht wie im Vorgänger ab Aufprall am Fuße kleben blieb, oder dass bei Fifa nun dynamischere Verteidigungsituationen entstanden, indem man mehrere Verteidiger gleichzeitig heranrennen lassen konnte. Spielerisch sind die Neuerungen also sehr dürftig. Die große Kritik bleibt vor allem bei Fifa kleben – viele Spieler werden es aus den Vorgängern kennen. Man führt gegen einen Gegner, weil der aus technischen- und spielerischen Gründen des Trainings einfach nicht gut genug ist, und bekommt ab einer bestimmten Minute des Spieles einfach keinen Ball mehr unter Kontrolle. Der Gegner kann nahezu blind durch die Abwehr tanzen und zirkelt den Ball mit einer Leichtigkeit durch die Beine des Torwartes, dass man das Gefühl haben kann, hier spielt Barcelona gegen eine Hobby-Thekenmannschaft mit durchschnittlich 1,5 ‰. Momentum. Ja, auch wir sind der Überzeugung, das Momentum existiert. Leider, so mussten wir mit enttäuschen Feststellen, existiert dieses Gefühl immer noch. Zwar betont EA weiterhin, dass es alles auf Zufallsvariablen zurückzuführen ist, doch uns wurmt es schon, dass die Gegentore nach solchen Situationen immer Pünktlich ab der etwa 80 Minute eingetroffen sind. Pro Evolution Soccer will sich dem offenbar näherungsweise anschließen. Durch zufallsbestimmte Werte, die man hier immerhin an der Geräuschkulisse und den Gesten der Fans im Publikum, ausmachen kann, sollen Situationen des Angriffs oder der Verteidigung schwieriger handzuhaben sein, als bisher. Ob sich Konami und ihren Kunden damit einen gefallen macht? Wir glauben nicht!
Um ein Fazit aus dieser Runde zu ziehen, und die große Frage zu klären, welches Spiel nun besser geeignet sei: Kauft keinen Nachfolger, sofern ihr noch den Vorgänger besitzt, bevor er nicht als günstigere Variante angeboten wird. Habt ihr keinen der genannten Vorgänger und wollt ein möglichst realistisches Gefühl einer „echten“ Simulation – kauft Fifa. Nie werdet ihr mehr emotionale Momente spüren und öfter fluchen oder eure Controller frustriert in die Ecke werfen, wie in diesem verflixt zufallsbasiertem Spiel. Wie im echten Fußball eben. Seid ihr eher der Typ für eine spezifische Steuerung, sodass nur eure Technik zählt, ist PES immer noch die beste Wahl – ihr müsst euch aber damit abfinden, dass nur FIFA auf einer der NextGen Konsolen PS4 oder Xbox One veröffentlicht wird. Pro Evolution Soccer verbleibt auf den älteren Generationen. Hier hat Fifa eindeutig die Nase vorn. Der Unterschied zu einem echten Fußballspiel ist fast nicht mehr zu erkennen. Schade eigentlich – beruht PES doch eigentlich auf der gleichen Technik wie Metal Gear Solid 5 und hätte mit Fifa locker mithalten können. Konami scheint hier den Trend der Zeit ignoriert zu haben.
Wofür werdet ihr euch entscheiden? Fifa 14, PES 14 oder doch gar keine Fußballsimulation?