Schon seit geraumer Zeit ist es ruhig in den Medien um über „Skandale“ der Spielebranche herzuziehen. Insbesondere über Tagesblätter wie der BILD, der Springerpresse, wurde früher oft negativ über Spiele mit Gewaltdarstellungen berichtet. Nun scheint es eine Wende zu geben, doch wie lange wird diese anhalten?
Killerspiele – Zensur – Indizierung. Das sind Worte, die kein Gamer gerne hört, wenn er sich mit Fremden über Spiele, insbesondere über Shooter, unterhält. Doch schon seit einiger Zeit werden in den Medien immer weniger negative Berichte über derartige Debatten aufgeführt. Einerseits ist dies hocherfreulich. Zeigt es doch einen kleinen Wandel, den die Medienlandschaft über eine längeren Zeitraum mitgemacht und teils auch mitgetragen hat. Ob aktuelle Spiele wie GTA V, Watchdogs, Assassin’s Creed – Black Flag oder Battlefield 4. Fast eindeutig sind die positiven Tenore der Magazine. Wunderschöne Grafik, erstklassiger Sound, ein tolles Spielgefühl – keine bösen Worte für Spiele, in denen es auch mal ordentlich zur Sache gehen kann. Insbesondere auf die Erwähnung von Gewaltdarstellungen wird von den Medien mittlerweile oft verzichtet, was einerseits ein gutes Licht auf die Erkennung der Qualitäten der besagten Spiele abzielt, andererseits auch nur einem medialen Klischee dient.
Solange es keine Amokläufe oder politischen Ausnahmekritiker gibt, scheint es die medien recht wenig zu interessieren, wie ein Spiel dargestellt wird. Man könnte fast meinen, die desensibilisierende Arbeit vieler Spieleorganisationen und Vereine, wie auch wir von Pirate Gaming e.V. dazugehören, habe sich über die Jahre rentiert. Doch schon bald kann es wieder anders sein, denn kurz vor der Bundestagswahl gehen viele Politiker auf die Barrikaden und versuchen auf Teufel-komm-raus auf Stimmfang zu gehen. Gerade dann ist es auch für die Medien wichtig, sich nicht von Drohungen und dem gehobenenen Zeigefinger eines Politikers blenden zu lassen. Am Ende ist es nämlich wichtig die Ruhe zu bewahren, bevor es heißt, es ist nur die Ruhe vor dem Sturm.
Denn auch heute werden erscheinende Spiele in Deutschland weiterhin einer Zensur unterzogen, die es teilweise unerträglich macht, die zensierten Spiele auch nur anzurühren. Wir hoffen, dass auch die Publisher erkennen, dass eine korrekte Öffentlichkeitsarbeit dazu beiträgt, in Zukunft kein Opfer von Zensur und Indizierung zu werden. Spiele sind Kunst. Und Kunst zensiert man nicht.