Zum Sonderpreis von 2,71€ habe ich mir vor einigen Tagen bei Steam, ohne großes Nachdenken oder längere Auseinandersetzung mit dem Beschreibungstext, das Indie-Spiel “Rock of Ages” zugelegt. Ich will mir ja nicht nachsagen lassen, nicht spontan zu sein oder so.
Wie “Rock of Ages” überhaupt zu klassifizieren sei, sollte man also erst beim Spielen herausfinden können, es fällt jedoch schwer, das Spiel überhaupt einem bestimmten Genre zuzuordnen. Es sei denn, das Genre “Crush-the-Castle-Racing-
Dies mag verwirrend klingen, es ist aber eigentlich relativ simpel. Im klassischen Spielmodus, dem eine kleine Story in Form der menschlichen Geschichte hinterlegt ist, tritt man epochenweise gegen verschiedene Klotzköppe der jeweiligen Zeitepoche an. Entwickelt wird diese Geschichte aus der Legende des Sisyphus, der bekanntlich auf ewig dazu verdammt ist, einen Felsbrocken bergauf zu rollen. Irgendwann ergreift den jungen Herren die Idee, die Hangabtriebskraft des Gesteines dazu zu nutzen, seiner Verdammnis zu entkommen.
Spieler wie auch der CPU-Gegner erhalten zu Anfang jeder Runde eine formschöne Felskugel, die jeweils auf die gegnerische Festung zugesteuert werden. Das ganze Spektakel findet übrigens in Third-Person-Ansicht und vermittels WASD-Steuerung statt. Auf dem Weg ins Tal erwarten einen neben diversen Abgründen und natürlichen Hindernissen auch Barrikaden, die vom Gegner dort platziert wurden, wie etwa Türme, Elefanten oder Katapulte. Jedes abgeräumte Hindernis auf dem Weg erzeugt Geld, das man widerum nutzen kann, um dem Gegner neue Barrikaden zu errichten, allerdings zerbröselt der Fels auch mit jeder Kollision zunehmend. Nach etwa 3-4 Durchläufen sollte man das Tor der gegnerischen Festung zermürbt haben und kann abschließend den Gegner höchstpersönlich überrollen.
Damit dürfte das Spiel ziemlich hinreichend beschrieben sein. Neben dem Story-Modus gibt es im Singleplayer noch Time-Trial (selbsterklärend), SkeeBoulder (Punkte durch Zerstörung sammeln), sowie den Obstacle Course, wo man einfach ein Rennen gegen einen CPU-Gegner abhält. Wirklich spannend oder abwechslungsreich sind diese Modi allerdings nicht. Womit ich auch schon beim größten Manko des Spieles angekommen wäre: Der Abhängigkeitsfaktor tendiert stark gegen null. Kugel aufm Berg, Kugel rollt runter, Kugel macht Festung kaputt, Kugel wieder aufm Berg, … Nach knapp einer halben Stunde wird das leider doch etwas ermüdend. Auflockerung bieten lediglich die wirklich niedlich gemachten Einspieler mit schwarzem Humor vor jedem neuen Gegner, sowie die papercraftartige Grafik mit netten Animationseffekten.
Eine letzte Hoffung setze ich auf den noch nicht getesteten Multiplayer-Modus, der wahlweise via Splitscreen oder Online stattfinden kann.
Momentan kostet das Spiel wieder regulär 7,99€. Für den mäßigen und kurzweiligen Spielspaß etwas zu happig, wie wir in der Redaktion insgesamt finden. Für 2,71€ (immerhin weniger als ein großes Pils in der Kneipe 😉 ) kann man sich das aber mal durch den Kopf gehen lassen und eine ruhige Kugel schieben.
Pirate-Gaming-Index: 5/10