Preview: Far Cry 3

Jason Brody könnte es so gut haben. Eine kleine nette Yacht, tolles Wetter, eine Trauminsel und Explosionen. Moment, letzteres passt ja rein gar nicht. Und schon ist der Traum zerstört, eine eben solche Explosion reißt Jasons Boot in tausend Stücke. Nun ist er sauer, und will sich rächen. Klingt irgendwie nach Far Cry „Anno 2004″… irgendwie schon.

thumb_far_cry_3_001Genau wie unser kleines Intro, wird einem auch auf der Gamescom 2011 der neue Actionkracher aus der Spieleschmiede von Ubisoft Montreal präsentiert. Der Protagonist muss sich, wie im ersten Teil der Reihe, auf einer völlig fremden, tropischen Insel gegen einen wütenden Mob durchsetzen, der die Inselbewohner scharenweise über den Jordan schickt. Klingt etwas altbacken, präsentiert sich aber in einer wunderschönen Optik und einer spannenden Geschichte. Malerische Strände, dichter Dschungel, brausende Wasserfälle und skrupellose Söldner, angeführt durch einen schier verrückten Anführer präsentieren sich in der uns vorgespielten Vorabversion. Dabei kamen einige Stärken, aber auch Schwächen zum Vorschein.

Das gesamte Spiel soll einem die Möglichkeit bieten, sich frei über die Insel, deren Umfang laut Publisher 10 mal so groß sein wird, wie der aus Teil 2 bekannten Umgebung, zu bewegen und von jeglicher Position und Art, seiner eigenen Handschrift zu profitieren. Keine Grenzen soll es geben und wenn es einem beliebt, soll es sogar möglich sein, seine Ziele still zu erschleichen. John Rambo oder Sam Fisher, dem Spieler ist alles offen. Praktisch ist das Schleichen aber nicht. Dies wurde schlagartig klar, als Brody mit einem schallgedämpften Gewehr auf ein explosives Fass unterhalb einer Brücke schoss. Eine gigantische, wahnsinnig toll animierte Explosion, riss diese in Stücke und mit ihr die Feinde, die sich zahlreich darauf versammelt hatten, um Dorfbewohner von selbiger in den reißenden Strom unterhalb zu werfen. Keine zwei Sekunden vergingen, und schon schossen uns die Kugeln um die Ohren. Wie zum Geier sollten die Gegner uns in unserer Tarnung entdeckt haben? Undurchdringliches Dickicht, eine große Explosion und ein schallgedämpftes Gewehr sollten eigentlich genug Faktoren zur Tarnung darstellen. Auf Rückfrage wurde uns nur gesagt, dass die KI noch weiter entwickelt wird – das wird aber auch höchste Zeit.

thumb_far_cry_3_002Merklich besser agierte die KI, als Jason sich vor der bis unter die Zähne bewaffneten Meute in den Fluss rettete und einige Zeit bis zum Rand des Dorfes tauchte. Wieder aus dem Wasser heraus, konnte man aus der Deckung beobachten, wie die Gegner teils noch ins Wasser schossen oder vorsichtig den Fluss abliefen, um die Leiche zu suchen. Das sah schon ganz realistisch aus.

thumb_far_cry_3_003Im Spiel selbst gibt es, da das Hauptziel die Erforschung der Insel sein wird, einige coole Stellen zu entdecken. Zerfallene Ruinen laden genauso zu Expeditionen ein, wie Höhlen hinter Wasserfällen. Auch die Animationen der Figuren und der natürlichen Umgebung laden zu Spaziergängen ein, natürlich unter Bewaffnung – safety first. Die Fauna sah allerdings noch recht statisch aus – auch bewegten sich keine Pflanzen beim durchstreifen, wie es in Far Cry 2 schon zu erleben war.

Fazit: Insgesamt wirkte das Spiel wirklich fesselnd. Eine hollywoodreife Geschichte, ein verrückter Söldnerboss, Überlebenskampf und Natur. Das passt. Ausgebessert sollte auf alle Fälle noch die KI werden. Auch die aus Far Cry 2 bekannte Engine zur Verbreitung von Flammen sollte noch implementiert und verbessert werden. Wenn dann noch beachtet wird, dass zufällig generierte Söldnertruppen nicht immer an der gleichen Stelle, mit den gleichen Waffen und den gleichen Fahrzeugen erscheinen, dann gelingt es, mit Far Cry 3 auch den storytechnisch ziemlich schwachen 2. Teil zu vergessen. Wir freuen uns sehr auf den Actionhit, der um das Frühjahr 2012 veröffentlicht werden soll.