Manche Leute stehen auf der Gamescom drei bis vier Stunden in der Schlange um 15 Minuten ein Game zu zocken. Wir können gut nachvollziehen, dass viele von euch dazu nicht die Ausdauer dazu haben. Deswegen haben wir für euch das neue MMORPG von EA und Lucas Arts angespielt.
Nachdem man für ein Spiel so lange in der Schlange gestanden hat, erwartet man doch einiges vom Spiel. Plumper weise wurden wir zunächst dazu aufgefordert, doch bitte keine eigenen Charaktere zu erstellen. Dies war auch nicht unbedingt notwendig, denn es ließen sich fast alle Klassen aus vorgefertigten Charakteren auswählen. Wir haben uns dann, auf Grund der extrem kurzen Test-Zeit, für einen Schmuggler entschieden. Ich persönlich mochte ja die Lichtschwertschwinger schon in Star Wars Galaxies nicht.
Ohne lange Warterei spawnte man schon in einem Raumhafen auf Ord Mantell. Gleichzeitig wird man mit gut synchronisierten und grafisch hübschen Zwischensequenzen langsam auf den Story-Pfad gebracht. Die Geschichte ist schnell erklärt: Der Planet wird von Separatisten, die sich von der Republik abgespalten haben, belagert. Sie waren so frech und haben die Steuerung der Raumhafengeschütze sabotiert, so dass diese jetzt auf befreundete Schiffe schießen.
Deswegen bin ich als Schmuggler, der Waren vom Planeten schmuggeln möchte, ziemlich angepisst. Auch wenn ich eigentlich keine Lust habe, Irgendetwas ohne Gegenleistung zu machen – es gibt tatsächlich nur Gesprächsoptionen für widerwillige Hilfe – entschließe ich mich, aufgrund der eigenen Situation, dem Raumhafenchef zu helfen. Das endet im Prinzip darin, dass ich sämtliche Separatisten, die mir über den Weg laufen, umlegen muss.
Mit unterschiedlichen Blasterschüssen versuche ich die Feinde zu erledigen, zusätzlich habe ich noch einen Buff der mir für eine kurze Zeitspanne eine erhöhte Chance auf kritische Treffer verpasst. Soweit nichts Neues. Das Einzige, was noch nicht schon 100 Mal gesehen wurde, war ein Deckungs- und Cover-System für die Fernkämpferklassen. Sprich: Wenn ich eine Cover-Taste drücke, sehe ich die Covermöglichkeiten und kann mich auf Knopfdruck in Deckung begeben, wo meine Verteidigungswerte erhöht und die Trefferchance des Gegners etwas gesenkt wird. Echte Innovation sieht leider anders aus.
Die Nebenquests, die wir gesehen haben, gehören zu den allseits bekannten 0815 Schemas. Gehe hierhin, töte eine Hand voll Mobs, vaporisiere die Leute, die den Funk stören und zerstöre danach den Zentralcomputer. Es ist klar, dass man nicht von Beginn an epische Quest erwarten kann, etwas mehr als World of Warcraft im Star Wars Look hätte ich aber schon gerne gesehen. Es war in der Demoversion leider auch nicht ganz klar, was von dem gesehenen instanziert war und was nicht. Ich bin durchaus eine lange Zeit und mutterseelenalleine durch die Storyzone gewandert und habe nachher, als es für die Quests zur Sache ging, andere Spieler, die neben mir saßen, getroffen.
Mit denen durfte ich dann auch gleich mal ein freundliches PvP-Duell bestreiten, was ich auch prompt verloren habe. Als kleine Anekdote zwischendurch: Wenn man in der Gamescom-Demoversion Steuerung drückt, dann erscheint das Entwickler Menü, mit dem man sich Objekte erstellen lassen kann, mit denen man andere Leute sofort tötet. Dadurch konnte ich schon mal einen Blick auf den einen oder anderen Gegenstand erhaschen, der mir sonst nicht zu Gesicht gekommen wäre.
Unser Fazit:
Wir sind enttäuscht. Es mag sein, dass wir sehr Star Wars Galaxies verwöhnt sind, aber für uns spielt sich The Old Republic wie ein beliebiges anderes MMORPG. Buttons bashen, Monster killen, Quest ablaufen, noch mehr Buttons bashen, noch mehr Monster killen, noch mehr Quests ablaufen. Das hat es doch alles schon einmal gegeben. Deswegen freue ich mich, trotz meines Daseins als riesiger Star Wars Fan, mehr auf The Secret World und Guildwars 2, weil diese allein schon vom Trailer her nach einer innovativeren Story und vor allem neuartigem und besser durchdachtem Gameplay aussehen.