Wie ihr sicherlich noch wisst wurde vor “kurzem” das Entwicklerstudio Bizarre Creations, welches von Activision Blizzard übernommen wurde, geschlossen. Jetzt haben sich die drei leitenden Persönlichkeiten des Studios zu Wort gemeldet und reden über den Niedergang des eigenen Studios mit den Kollegen von EDGE.
Creative Director Martyn Chudley, Ehefrau und Commercial Manager Sarah Chudley sowie Design Manager Gareth Wilson gegenüber EDGE:
“Wir waren immer stolz darauf, eine Independent-Atmosphäre bei uns zu haben. Die hatten wir eigentlich auch nach der Übernahme durch Activision Blizzard zu wahren versucht. Anfangs dachten wir auch, sie würden unsere Firmenkultur uns überlassen, für eine Weile hat das toll funktioniert. Diese Gefühl änderte sich dann aber schleichend.”
“Wir waren kein unabhängiges Studio mehr, das seine ‘eigenen’ Spiele gemacht hat – wir machten Spiele, um Lücken im Angebot des Publishers zu füllen. Auch wenn wir alle noch an diese Produkte glaubten, waren es eher die Produkte von Komitees und Analysten. Die Kultur, welche wir uns so lange Zeit über aufgebaut hatten, wurde schrittweise so weit abgetragen, dass es nicht mehr länger ‘unsere’ Kultur war.”
“Der Klimawechsel hatte auch mit dem Wachstum unserer Belegschaft und den dadurch entstehenden Problemen zu tun. Heutzutage ist es für jedes Studio eine Herausforderung, jedem im Team von mehr als 100 Leuten das Gefühl zu geben, wirklich etwas zu einem Spiel beizutragen.”
“Mit BLUR haben wir unterschätzt, wie schwierig es ist, zu diesem Zeitpunkt einer Konsolengeneration ein neues Franchise aus dem Boden zu stampfen und zu etablieren.”
“Ohne Details zu nennen: Activision Blizzard hat uns die Möglichkeit gegeben, uns wieder selber freizukaufen. Ich persönlich hatte aber das Gefühl, das größere Potenzial für die Absicherung des Unternehmens wäre der Einstieg eines anderen Publishers gewesen.”
“Seit der Übernahme durch Activision Blizzard ist Bizarre Creations immer mehr gewachsen und uns hat es einfach an den Fähigkeiten, dem Geld und dem Leistungsvermögen gefehlt, mehr als 200 Leute zu betreuen. Martyn und ich haben uns bei kleineren Firmen immer wohler gefühlt. Aus diesem Grunde sind wir auch zur Seite getreten, als die Fähigkeiten zur Leitung eines großen Unternehmens gefragt waren.”