Hochschulen und die Indie-Szene sind ein wahrer Quell an Innovation. Motivierte Brancheneinsteiger, tolle neue Spielideen und Konzepte fernab vom Mainstream lassen die Projekte von Startups oft zum Geheimtipp werden. Doch der Weg zum erfolgreichen Release birgt allerlei Hürden. Die Game Development Initiative Ruhr hilft Startups nun mit Gründerlaboren in Mülheim.
Eigentlich haben Firmengründer es leichter denn je in der Games-Branche: Das enorme Wachstum des digitalen Vertriebs hat der Indie-Szene einen gewaltigen Schub verpasst. Noch vor wenigen Jahren versuchten kleine Gründerteams oft vergeblich, ihre Titel an Publisher zu pitchen. Gelang es dann doch, wurden besonders innovative Konzepte häufig bis zur Unkenntlichkeit und Inkonsistenz gestutzt, um mit dem Massenmarkt kompatibel zu sein. Ein Phänomen, das Heavy Rain-Autor David Cage auf der letzten GDC Europe ganz salopp mit „publishers don’t have balls“ beschrieb.
Heute sind digitale Vertriebsnetzwerke wie Steam, Desura oder die App Stores verschiedener Mobilplattformen ein wahrer Fundus an brillanten neuen Spielideen, die so manchen Branchenneuling ganz nach oben katapultiert haben. Trotzdem ist in einem derart hochtechnisierten Markt die Firmengründung und vor allem ein erfolgreiches Release kein Kinderspiel. Startups fehlt es nicht nur an Erfahrung, auch müssen Arbeitsräume, Equipment und Softwarelizenzen finanziert werden. Zwischen der Idee und der erfolgreichen Vermarktung stehen damit vor allem hohe Investitionskosten.
Eine Einstiegshilfe hat nun die Game Development Initiative Ruhr entwickelt. In den Räumlichkeiten der Games Factory, in der einige Branchenveteranen wie die Aruba Studios und diverse Freelancer gemeinschaftlich Projekte entwickeln, wurden drei Gründerlabore eingerichtet. In diesen 20m² großen Büros stehen innovativen Startups zwei Arbeitsplätze mit vollständigem Hard- und Softwareequipment für einige Monate Projektzeitraum kostenfrei zur Verfügung. Neben gängiger Grafiksoftware von Adobe und Autodesk stellt die GDI.Ruhr auch Engine-Lizenzen der Trinigy Vision Engine zur Verfügung. Mit dieser Engine wurde zuletzt unter Anderem Siedler 7 von Blue Byte entwickelt. Darüber hinaus werden die Gründer während des Projektzeitraums auch von erfahrenen Branchenexperten beraten.
Interessenten können sich unter gruenderlabor@games-ruhr.com mit folgenden Angaben bewerben:
- Kurzprofil und Motivation des Gründers beziehungsweise des Teams
- Businessplan oder Konzeptidee
- Lebenslauf der Gründerperson(en)
- Referenzen (soweit vorhanden)