Nach etlicher Wartezeit und Terminverschiebungen auf Grund vieler Aktivitäten außerhalb von Pirate-Gaming dürfen wir euch heute das Interview mit unserem Wolfenstein Enemy Territory Squad präsentieren. Zum Interview bereit erklärten sich der Squadleader Schnacke und fuZZel.
Pirate Gaming: Wir heißen euch herzlich Willkommen zum Pirate-Gaming Interview. Erzählt uns kurz etwas über euch, wo ihr herkommt und was ihr außer dem Zocken noch macht.
Schnacke: Im Reallife werde ich Pascal geschimpft und komme aus der schönen Stadt Ravensburg. Das liegt in der Nähe des ebenso schönen Bodensees. Momentan arbeite ich die Zeit meines Zivildienstes ab und spiele in einem Verein aktiv Volleyball.
fuZZel: Hi, ich bin Heiko und komme aus Obertshausen in der Nähe von Frankfurt am Main. Ich bin 21 Jahre alt und mache eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Neben dem Zocken gibt es aktuell nicht viel, da „Freundin“… ich glaub das sagt schon alles (lacht)
Pirate Gaming: Was waren eure ersten Gehversuche mit Computer- oder Konsolenspielen, und welche haben eure Laufbahn richtungsweisend bestimmt?
fuZZel: Meine Ersten spielerischen Erfahrungen sammelte ich mit 6 Jahren beim Supernintendo. Später spielte ich dann „Return to castle Wolfenstein“ und wechselte dann mit etwa 17 Jahren zu Enemy Territory. Also richtig viel scheint da nicht gewesen zu sein.
Schnacke: Oha, da fragst du mich was. Muss ich mal meine grauen Zellen anstrengen. Angefangen hat es bei mir mit der Xbox. Da wurde ich dann schon in das Shooter Genre eingeführt mit Spielen wie Halo und das Sequel Halo 2. Computermäßig kann man mich einen „Spätzünder“ nennen. Erst mit 17 Jahren besaß ich meine erste eigene Kiste (lacht) und habe dann direkt Enemy Territory installiert, weil es viele von meinen Schulfreunden spielten. Einige sogar noch bis heute. Dabei ist es bis auf wenige Ausnahmen auch geblieben. So spiele ich ab und an auch gerne Strategiespiele, wie zum Beispiel die Command & Conquer oder die Anno Reihe.
Pirate Gaming: Wie seid ihr gerade dazu gekommen uns, Pirate-Gaming, beizutreten und wie steht ihr zur politischen Seite unserer Community?
fuZZel: Nimm es mir nicht übel, ich halte generell nicht viel von Politik und interessiere mich auch nicht wirklich dafür. Dazu fehlt mir wahrscheinlich der Hang.
Schnacke: Wir haben zuvor bei „In Memory“ gespielt, woher ich auch LiQuid, der ja jetzt auch hier aktiv ist, kenne. Durch das Auseinanderbrechen von In Memory habe ich bei LiQuid angefragt und so kam eins zum anderen. Er hat uns mal die Adresse der Website geschickt und mir hat dann auch promt die politische Motivation, die hinter dem Projekt steht, zugesagt, die Politik auch in die E-Sportszene zu integrieren.
Pirate Gaming: Heiko, was hälst du von der ganzen Diskussion über Killerspiele und das aktuelle Problem mit der Zensur des Internets? Und Pascal, inwieweit denkst du, wird die Zusammenarbeit zwischen euch und Pirate-Gaming die brisante Situation ändern?
fuZZel: Ganz ehrlich? Ich halte von dieser Diskussion überhaupt nichts. Es geht irgendwie an mir vorbei, was andere über „Killerspiele“ sagen und deken. Ich würde einfach mal behaupten, dass unsere Gesellschaft ganz andere Probleme hat, als sich über Shooterspiele sorgen machen zu müssen.
Schnacke: Eine Zensur, wie sie von einigen Politikern angestrebt wird, ist natürlich für jeden Spieler bzw. regelmäßigen Nutzer des Internets wahnsinnig problematisch und wahnsinnig schrecklich. Wie schnell sich eine solche „Zensur von Seiten mit kinderpornografischen Inhalten“ zu einem Verbot von so genannten „Killerspielen“ wandeln wird, ist glaube ich den wenigsten Spielern bewusst. Dass wir unter der Flagge der Piraten spielen weckt vielleicht auch das Interesse vieler anderer Gamer zu dieser Thematik. Vielen wird dies wohl erst bewusst werden, wenn es schon zu spät und die Kultur des E-Sports in Deutschland ruiniert worden ist.
Pirate Gaming: Gehen wir wieder in die Richtung des E-Sports. Pascal, inwieweit interessiert es dich, dass ET die Betriebssysteme frei zur Wahl stellt? Eine gute Anbindung zu Linux und Mac sind ja vorhanden. Heiko, wie ist die aktuelle Situation in eurem Squad? Habt ihr eine kampfstarke Truppe? Und was sind eure aktuellen und zukünftigen Ziele mit Pirate-Gaming?
Schnacke: Einerseits ist es eine sehr gute Sache, dass Splash Damage (Entwickler von Enemy Territory, Anm. der Redaktion) alle Betriebssysteme berücksichtigt. Andererseits wurde aber nicht bedacht, dass die meiste Anti-Cheat-Software nur für Windows ausgelegt ist und daher vor allem bei Linux wenige bis keine Cheats, Hacks oder Bots entdeckt. Außerdem laggen Linux-Spieler unter Punkbuster weniger, da fühle ich mich als Windoof-User diskriminiert. (flucht und wirft einige böse Ausdrücke in den Raum)
fuZZel: Eigentlich haben wir schon eine richtig starke Truppe, jedoch gibt es zur Zeit ein Paar Probleme im Team, die wir aber im Laufe der Woche behoben haben werden. Unsere Arbeit läuft erstmal darauf hinaus, ein gutes Abschneiden in den Cups und Ladder zu erwirken, damit wir Pirate-Gaming möglichst gut präsentieren können. Aber einrichtiges Ziel haben wir uns noch nicht gesetzt, da wir uns mit dem 5 on 5 zurecht finden müssen. Unser Ziel ist also daher zunächst, eine Verbesserung im 5 on 5 zu realisieren.
Schnacke: Leider hinkt unsere Leistung momentan unseren bisherigen Erwartungen stark hinterher. Ob dies an der Umstellung von 6 on 6 auf 5 on 5 liegt oder ob es an unserem Teamplay liegt, lässt sich vermutlich erst sagen, wenn wir an unserer Struktur etwas ändern, was, wie fuZZel schon anmerkte, noch diese Woche geschehen sollte.
Pirate Gaming: Das ist natürlich etwas problematisch, dass der Entwickler das nicht vollends durchdacht hat. Denkst du denn, dass sich dieses Problem mit den Betriebssystemen noch mit der Zeit beheben lässt, oder was würdest du als Alternative vorschlagen? Ihr spielt ja, trotz eines hohen Angebotes an Konkurrenzspielen, Enemy Territory und nicht zum Beispiel Quake Wars.
Schnacke: Hm, ich bezweifel, dass sich das Problem mit den Cheatern noch beheben lässt. Punkbuster hat seinen Support ja eingestellt und verursacht nur noch unglaubliche Lags beim Scannen des PCs, X-Ray arbeitet nicht zuverlässig und Anti-Pro, die große Anti-Cheat-Hoffnung, lässt immer noch auf sich warten. Es ist unklar, ob Anti-Pro jemals über das Betastadium hinauskommen wird. Daher wird momentan eigentlich zu 99% ohne Anti-Cheat-Software gespielt, was in der Folge zu einem enormen Anstieg an Cheatern geführt hat. Eine Alternative sehe ich aber auch nicht, Enemy Territory macht mir wirklich großen Spaß und es gibt außer vielleicht Call of Duty kein äquivalent gutes Spiel. Wir haben zwar auch schon Call of Duty 2 versucht, allerdings ist es nicht wirklich das Gleiche. Auch die anderen quakebasierten Spiele gefallen uns nicht.
Pirate Gaming: Habt ihr denn zuvor auch schon andere Spiele als E-Sport gemeinsam oder in einem Clan ausgeübt? Wenn ja, hat sich eurer Meinung nach im E-Sport über die Jahre etwas fundamental geändert?
fuZZel: Wir haben nur Enemy Territory gespielt. Aber ich finde, dass sich im Groben nichts am E-Sport geändert hat. Die Leute verlieren nur langsam das Interesse an Enemy Territory.
Schnacke: Richtig. Der Squad in seiner aktuellen Aufstellung spielt schon seit zweieinhalb Jahren zusammen Enemy Territory. Und das unter insgesamt 4 Clans. Denn1z und fuZZel kommen zwar von Return to Castle Wolfenstein, aber unser Squad hat nie etwas anderes als Enemy Territory gespielt. Und ja, geändert hat sich nichts außer die Umstellung von 6 on 6 zu 5 on 5. Die Community schrumpft zwar, jedoch gibt es ca. 100 bekannte Spieler, die sich immer wieder zu neuen Teams formieren und die E-Sportszene von Enemy Territory am Leben halten.
Pirate Gaming: So und zum Abschluss noch eine Frage, die das Geschehen in der Geschichte der Helden vielleicht verändern könnte: Wer würde eurer Meinung nach im direkten Duell gewinnen? Gordon Freeman, der Held aus den Half-Life Episoden, oder das unter Verbrechern gefürchtete A-Team aus der gleichnamigen TV-Serie, welches ja bald auch als Kinofilm auf den Leinwänden zu sehen ist!
Schnacke: Ist doch ganz klar. Das A-Team. Wie will sich Mr. Freeman denn gegen Murdock und B.A. Baracus zur Wehr setzen? Das ist ja wie mit Spatzen auf Schrotflinten zu werfen.
fuZZel: Nee, Gordon Freeman gewinnt das Duell. Ist doch auch klar. Der hat ’n geiles Jetpack und Laserwaffen.
Pirate Gaming: Jetpack? Laserwaffen??? Höh, seit wann hat denn Gor….
fuZZel: Ich sag nur: HACKS!(lacht hämisch) Keine Chance, Sieg auf ganzer Linie! fuZZel EINS, Schnacke NULL!
Pirate Gaming: Vielen Dank für das tolle Interview und euch viel Erfolg bei allen folgenden Matches unter der Flagge von Pirate-Gaming.
Schnacke: Wir haben zu Danken für euer Vertrauen… und dass das Interview jetzt eeeendlich zustande kam und nun vorbei ist (HA HA, anm. der Redaktion)