Convention-X-Treme wieder verschoben

Es ist wieder einmal soweit. Die althergediente Debatte um Killerspiele hat sein nächstes unfreiwilliges Opfer gefunden. Ein weiteres Mal mussten die Organisatoren der Convention-X-Treme bekanntgeben, dass die LAN-Party zu einem späteren Zeitpunkt und an einem anderen Ort stattfinden muss.

Man könnte meinen, die Gesellschaft akzeptiere die Existenz der Kultur um Computerspiele überhaupt nicht mehr. Die CXT, die in diesem Jahr nun endlich zum 14. mal ihre Pforten öffnen wollte, musste wieder einmal abgesagt werden. Schuld trägt an dem aktuellen Dilemma der Europapark in Rust, der trotz seiner Zusage als Ausweichort für die LAN zu dienen, einen Rückzieher gemacht hat. Ein herber Schlag für die Organisatoren der bisher so erfolgreichen Veranstaltung und gegen alle Freunde des eSports. Hatte es doch schon im letzten Jahr Probleme um die Organisation gegeben, als nach dem Amoklauf eines Schülers in Winnenden die Stadt Karlsdorf-Neuthard die Nutzung ihrer Gemeindehalle für die Austragung der LAN-Party ablehnte. Problematisch ist die Angelegenheit vor allem, weil durch die Absage erhebliche finanzielle Probleme auf die Computerfreunde-Neuthard e.V. zukommen, die das junge Unternehmen fast in den Ruin getrieben haben.

Der Europapark in Rust stützt sich zwar in ihren Thesen auf eigene Wirtschaftlichkeit und hegt nach ihrer Verlautbarung große Zweifel an eine Refinanzierung der LAN-Party, jedoch ist nach den Aussagen der Computerfreunde Karlsdorf-Neuthard klar, dass der Park dies nur als Vorwand benutzt. Es wird deutlich, dass der Park einen Imageschaden befürchtet, eine Veranstaltung zu dulden, welche durch falsche Politik gegenüber Killerspielen in Verruf geraten ist und durch radikalere Medien in eine Grauzone gerückt werden könnte. Spiele wie z.B. Counterstrike waren zu lange mit negativen Schlagzeilen in den Zeitungen und Nachrichten vertreten, jedoch wurde auf Nachfrage von gulli.com unter anderem auch das Spiel Warcraft 3 betitelt, welches bisher nicht unter diesen Umständen benannt wurde.

Fraglich bleibt, ob rechtliche Schritte gegen den Park durch die Organisatoren, in denen sie eine mögliche finanzielle Entschädigung in Erwägung ziehen, einen erheblich größeren Schaden für den Park an den Tag bringen werden. Das Image des Europaparks ist zumindest in der Spielercommunity stark angekratzt worden. Dies zeigt sich zumindest in großen Teilen der Spielercommunity, welche die Argumentation des Parks nicht nachvollziehen kann. In Zeiten, in denen hohe Preisgelder auf den Gewinn eines Turniers einer LAN-Veranstaltung dotiert werden, wie es unter anderem bei der nächsten ENC der Fall ist, sollte man zumindest der Meinung sein, dass ein solches Turnier das Image nur fördern kann. Vor allem, weil sich die größte Zielgruppe des Parkes mit den Teilnehmern der LAN überschneidet. Zudem hätte man mit der Zusage des Turniers in einem der größten Freizeitparks Europas die Hemmschwelle zur Akzeptanz des eSports wesentlich senken können.

Die Computerfreunde Karlsdorf-Neuthard e.V. entschuldigen sich bei allen angemeldeten Teilnehmern in einem offenen Brief und hoffen nun in Kürze eine neue Alternative für den Austragungsort zu präsentieren. Die Suche danach läuft zumindest fieberhaft, auch wenn hierzu noch detaillierte Informationen fehlen. Frühestens im September 2010 kann damit gerechnet werden, dass die Veranstaltung in einer großartigen Atmosphäre wieder stattfindet, wenn sie auch aller Wahrscheinlichkeit nach kleiner ausfallen wird als erhofft.

Wir von Pirate-Gaming drücken den Organisatoren der Convention-X-Treme die Daumen, dass die kommende Veranstaltung ein großer Erfolg wird und hoffen darauf, dass auch in Zukunft eure LAN-Partys besucht werden können.