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TV-Kritik Jauch: Dumm, dümmer, Spitzer.

Macht Internet dumm? Dieser Frage ging Günther Jauch in seiner Sendung gestern Abend nach. Grund für dieses Thema ist das Buch „Digitale Demenz“ von Manfred Spitzer. Der Psychiater aus Ulm stellt darin wilde und krude Thesen auf. Nicht nur deshalb wird er auch als Internet-Sarrazin bezeichnet.
Unterstützt wurde er von Petra Gerster. Die Moderatorin sprach sich aber recht differenziert für Anleitung und Kontrolle durch die Eltern aus und war für Spitzer nur mäßige Hilfe.

Den Gegenpol bildetete Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar, der entspannt und gebetsmühlenartig die Vorzüge des Internets erklärte und sogar sein iPad herausholte um Fans seiner Facebookseite zu Wort kommen zu lassen.

Ein Team bildete Yogeshwar mit Klaus Peter Jantke. Der Kindermedienforscher lässt auch gerne sein 5-jährigen Sohn an das iPad und berichtete begeistert, wie interessiert der Junge auch gerne Filme in englischer Originalfassung schaue. In der Zwischenzeit fiel das Gesicht von Spitzer entsetzt zusammen, getreu dem Motto „Wie kann er das seinem Kind antun?!“.

Die Diskussion plätscherte recht wild vor sich hin. Grund dafür war nicht zuletzt, dass man sich nicht einig war, was Online-Sucht sein soll. So sagt die Bundesregierung, dass es 250.000 Süchtige gibt, aber auch, dass man schon ab 4 Stunden online sein am Tag als süchtig gelte.
Auch zeigte Spitzer recht oft, dass er als Diskussionsteilnehmer völlig ahnungslos daher plapperte. Dies gipfelte schließlich in den Satz „Taschenrechner machen dumm!“. Der erste Moment, an dem geneigt war abzuschalten.

Der Tag ist je bekanntlich gut strukturiert, wenn man klare Feindbilder hat. In einer solchen Sendung dürfen 2 Feindbilder deshalb selbstverständlich nicht fehlen: Google und Facebook. Klar. Was auch sonst? Viel mehr Internetseiten kennt Spitzer vermutlich auch gar nicht.

Er findet googeln macht dumm. Nachschlagen in Büchern sei effizienter und besser. Jauch nannte zwischenzeitlich die Zahl von über 9 Millionen Treffer, wenn man das Wort „Finanzkrise“ in die Suchmaschine tippt. Unser Schnelltest in einem aktuellen Duden ergab ganze 0 Treffer. Da kann Google natürlich kaum mithalten…

Ein Eispieler zeigte dann noch eine Grundschule in Berlin, die intensiv auf Mediennutzung setzt. Der Schulleiter war auch im Studio und erklärte geduldig, dass die Schule die Aufgabe hätte, die Kinder auf die Zukunft und nicht auf die Vergangenheit vorzubereiten. Für diese Erklärungen brauchte er nur etwas länger, weil Spitzer seine Kinderschule oft vergaß und mehrfach den Pädagogen unterbrach.

Zu Wort kam auch Christoph Hirte. Dieser saß im Publikum und durfte seine Webseite (welch Ironie!) www.rollenspielsucht.de promoten. Er ist da schließlich Experte, weil sein Sohn WoW-süchtig war. Immerhin: WoW war in dieser unterirdischen Sendung kein „Killerspiel“.

Überhaupt wurden alle in der Sendung dadurch Experten, dass sie Kinder hatten und sich auf diese. beziehungsweise, deren Nutzungsverhalten beriefen. Mit jungen Menschen selbst wurde aber leider nicht gesprochen.
Nur einmal kam jemand unter 50 zu Wort: Spitzers Sohn. Dieser berichtete, dass, durch das Wegsperren des Fernsehers, seine Noten verbessert wurden. Später wurde schließlich auch seine XBox weggeschlossen und sein Notenschnitt verbesserte sich abermals. Wie er an der XBox ohne Fernseher spielte, wird leider nicht erläutert. Schade.

Die Diskussion fasste dann schließlich Gerster mit einem Zitat von Marcel Reich-Ranicki am besten zusammen: „Das Fernsehen (hier Internet), macht die Klugen klüger und die Dummen dümmer.“

Origin: Zwischen Nebelkerzen und Orientierungslosigkeit

Es sollte zu einem neuen Distributionskanal werden und die Konkurrenz auf dem vom Platzhirsch Steam dominierten digitalen Markt anfachen. Social Network, Online-Store, bequemer Patcher – all das hätte Origin sein können. Doch Electronic Arts hatte bei der Suche nach einer Position im digitalen Markt einen Mitspieler vergessen: Den Verbraucher selbst.
Der digitale Distributionsmarkt ist schon ein verrückter Schauplatz. Schon bevor Scott Dietzen im Jahr 2003 den Begriff „Web 2.0“ erfand und damit für das wohl inflationärste Marketing-Buzzword im Internetbusiness sorgte, war das Mitmach-Web schon lange Alltag für die Gamer-Community. Foren und das IRC bildeten das Rückgrat aller großen Spielercommunities – dort versorgte man sich mit Informationen, Spiele-Patches, Mods und diskutierte über alles, was irgendwie mit dem jeweiligen Spiel zusammenhing.
Die großen Retail-Publisher erkannten das Potential dieser Web 2.0 Plattform recht spät und so stand plötzlich Valve mit seiner Plattform Steam ganz alleine auf einem Markt, der nur darauf wartete, erschlossen zu werden. Mit Direct2Drive startete nur ein Jahr später der erste größere Konkurrent, doch das Modell einer kompletten Online Service Plattform kam bei den großen Publishern in Form von Ubisofts UPlay erst im Jahr 2009 an. Währenddessen setzt Steam inzwischen laut Angaben von Gabe Newell eine „lächerlich hohe“ Summe um, Brancheninsider schätzen den Marktanteil auf über 80%. Nun hatte auch Electronic Arts den Braten gerochen. Doch wie in einen Markt vordringen, der quasi von einem Monopolisten beherrscht wird?

Erste Stolpersteine

Electronic Arts entschied sich mit Origin zu einem unmittelbaren Konkurrenzprodukt, welches im Wesentlichen die Funktionalität von Steam imitiert. Ob aber ein „me too“ Produkt ausreicht, um einen Monopolisten anzugreifen? Schon zu Beginn der Markteinführung stolperte EA damit über sein eigenes Geschäftsmodell. Man wollte eine Exklusivbindung seiner Flagship-Titel wie Battlefield 3, FIFA und Mass Effect nutzen, um damit die eigene Plattform im Markt zu etablieren. Rückblickend wohl der erste strategische Fehler, denn plötzlich verschwand der bereits auf Steam erhältliche Titel Crysis 2 mysteriös aus dem Store und sorgte für reichlich mediale Aufmerksamkeit. Doch was war geschehen? Während Valve seine eigene, loyale Fancommunity hatte, stieß diese sich immer stärker an den Systemen, die von anderen Publishern im Steam Store platziert wurden. Obwohl Steam damit wirbt, dem Nutzer einen lückenlosen Service aus einer Hand zu liefern, wurde der Komfort der Plattform sukzessive durch zusätzliche DRMs und Kopierschutzmechanismen anderer Publisher zerstört. Wer GTA 4 spielen wollte, musste sich gleich auf drei Plattformen registrieren, manche Spiele nutzten hingegen nicht den Patch-Mechanismus von Steam, sondern scheiterten an den technischen Unzulänglichkeiten von Games for Windows Live, welche der Nutzer zusätzlich in Kauf nehmen musste. Den Unmut der Spieler bekam natürlich auch Valve zu spüren und baute Steamworks zu einem stärker standardisierten System aus, welches wieder für ein lückenloses Gesamterlebnis sorgen sollte. Während einige Publisher dies zähneknirschend und unter Mehraufwand in Kauf nahmen, schoss EA über das Ziel hinaus. Man wollte die eigene Plattform Origin gleich auf Steam huckepack nehmen und am liebsten noch DLCs über Origin verkaufen, an Steam vorbei. Der Ausgang der Geschichte ist allgemein bekannt: die betroffenen EA-Titel flogen hochkant aus dem Steam Store.
Damit hatte Origin keinen guten Start, denn der Zorn der Community ergoss sich nicht über Valve, sondern EA.

Der Spyware-Skandal

Nach diesem verpatzten Start wäre aus strategischer Sicht eine Abgrenzung zu Steam notwendig gewesen, um dem Produkt eine Einzigartigkeit zu verleihen. Steam war schließlich keineswegs ohne Schwächen. Von vielen Spielern werden immer noch die DRM-Komponenten kritisiert, vor allem aber die absolute Blockade gegen den Gebrauchtmarkt, die Valve in Deutschland sogar bis in die höchste Gerichtsinstanz gegen die Verbraucherzentralen durchgesetzt hat. Zahlreiche BGB-Verstöße hatten die Verbraucherzentrale immer wieder in juristische Scharmützel gegen Steam verwickelt, der bekannteste Fall war hier die Abmahnung gegen Steam zum Verkaufsstart von Half-Life 2.

Origin hätte hier durch mehr Verbraucherfreundlichkeit punkten können, denn der Frust über Restriktionen sitzt tief in der Gamer-Community. Unnötige Registrierungen bei Fremdservices, Aktivierungslimits, Online-Zwang oder Rootkits à la SecuROM haben in den letzten Jahren viele enthusiastische Gamer verprellt; jeder Online-Pirat hat mehr Freiheiten als ein ehrlicher Käufer. DRM-freie Spiele und alternative Bezahlmodelle sind inzwischen sogar zu Qualitätskriterien in der Indie-Szene geworden, wie man am Erfolg vom Humble Indie Bundle deutlich sehen kann. Dass EA diese strategische Chance nicht nutzte um sich im Markt zu positionieren, mag unverständlich sein. Dass in Puncto Verbraucherfeindlichkeit aber gleich jede Konkurrenzplattform in den Schatten gestellt wurde, ist geradezu grotesk.

Hier geht es nicht nur um die Frage, ob die Software tatsächlich private Daten überträgt oder nicht. Es geht auch darum, welche Rechte Electronic Arts sich seitens der Verbraucher einräumen lassen will. Hier zeigt sich die ganze Dreistigkeit des Geschäftsmodells: Auf 25 DIN A4 Seiten werden ausführlich die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen mit viel juristischem Jargon dargelegt. Ein Symptom der Softwareindustrie, sich mit viel juristischem Aufwand gegen alle nur erdenklichen Eventualitäten abzusichern. Bei einem derartigen Aufwand wäre es naiv zu glauben, die Rechtsbrüche seien reine Versehen. Vielmehr findet hier wie bei vielen Wettbewerbern eine Abwägigung zwischen dem Nutzen einer Rechtsbeugung und dem potentiellen Schaden durch Gerichtsverfahren statt. Besonders deutlich wird dies in den Datenschutzklauseln: Bereits während der Beta gab es einen Aufschrei, da EA sich das Recht nahm, die über Origin gewonnen Daten zu Marketingzwecken einzusetzen – ohne explizite Zustimmung des Nutzers, wie es das Bundesdatenschutzgesetz vorsieht. Man reagierte schnell und kündigte an, den Passus zu streichen. Gleichsam aber sah man es (ebenfalls widerrechtlich) nicht als notwendig an, den Endkunden über Änderungen der AGB zu informieren. Und so tauchte der eigentlich gestrichene Passus kurz vor dem Battlefield 3 Release wieder auf – nur um nach erneuter Protestwelle wieder entfernt zu werden.

Zurück ins Web 1.0

Soviel Ignoranz gegenüber Gesetz und Verbraucherwünschen konnte letztlich im Web 2.0 Zeitalter nicht ohne Echo bleiben. Sebastian Radtke gründete den Blog www.theorigin.de, der wiederum zum Zentrum der kritischen Diskussion wurde und als Informationsgrundlage für die Mainstream-Medien diente. Schnell sammelten sich hunderte E-Mails pro Woche von frustrierten und verunsichterten Kunden bei Radtke an, der über seinen Blog mehr Transparenz in der Angelegenheit herstellte, als dies Electronic Arts dem Anschein nach recht war. So tauchten Faxe an Retailer auf, in denen EA die Rücknahme der PC-Version von Battlefield 3 verweigerte. Dazu kamen Erfahrungsberichte von Nutzern und auch technische Analysen, welche die Beschwichtigungen von EA als Lüge straften. Besonders prägnant war hier eine Pressemitteilung von Dr. Olaf Coenen, dem Geschäftsführer der deutschen EA-Niederlassung. Bereits dokumentierte Scanprozesse von Origin verargumentierte er hier als Teil der Installationsroutine. Der Scan anderer Anwendungen werde durch Windows durchgeführt, nicht aber von Origin selbst. Beide Behauptungen lösten sich in Windeseile in Luft auf. User stellten als Beweis Videos ins Netz, welche zugleich die digitale Signatur von Origin auswiesen, darüber hinaus wurden Tutorials zur Verfügung gestellt, um die Überprüfung am eigenen System durchzuführen.

Während EA mit Nebelkerzen wirft, engagiert sich die Spielerschaft unbeeindruckt von der PR-Maschinerie sogar mit einer Petition mit über 11.000 Mitzeichnern. Das Ziel: einen Verkaufsstopp für Battlefield 3 erwirken. Dies ist besonders aus dem Grund beeindruckend, dass die Kritik sich einzig auf Origin, nicht aber auf das Spiel bezieht und die Petition von der Community selbst gestartet wurde – nicht etwa von Verbraucher- oder Datenschützern.

EA wollte mit Origin im digitalen Strom mitschwimmen und verlor sich dabei selbst. Den Kern des modernen Webs ignorierend – der Forderung nach Partizipation und Mitbestimmung – kann eine noch so funktionale Anwendung letztlich keinen Bestand haben. Während Electronic Arts sich mit seiner Distributions- und Kommunikationspolitik selbst ins Web 1.0 Zeitalter zurück katapultiert, ist der Ruf der Verbraucher nach Mitbestimmung lauter denn je. In einem offenen Brief wird mehr Transparenz im Umgang mit Nutzerdaten gefordert, zudem wird der Ruf nach informationeller Selbstbestimmung laut. Die Spieler fordern ihre Verbraucherrechte mit einem Nachdruck ein, der stärker ist als bei früheren Protesten. Gleichwohl reichen sie Electronic Arts die Hand und bieten eine offene Diskussion an, die „für beide Seiten eine gewinnbringende Situation herstellt“.

Eine Diskussionsplattform scheint indessen bereits in Reichweite: Die Piratenpartei bereitet gemeinsam mit der Fachhochschule Köln eine öffentliche Podiumsdiskussion vor an der Anbieter, Verbraucher, Politik und Wissenschaft gleichermaßen beteiligt werden sollen.

RTL: Geschäftsmodell Diffamierung

Zurzeit geistert ein Video im Web herum und sorgt für Empörung in der Gamer-Community: Ein TV-Bericht von RTL explosiv zur gamescom 2011, in dem der Sender zwanghaft versucht, einen Zusammenhang zwischen Beziehungsstatus und dem Spielen von Computerspielen herzustellen. Neu ist das bei RTL allerdings nicht …
Köln, 19. August 2011: Eine Reportage-Crew des Privatsenders RTL drängt sich über das zum Bersten gefüllte Messegelände, auf dem gerade die größte bisherige gamescom stattfindet. Ihr Ziel ist es allerdings nicht, über das Event zu berichten. Vielmehr sind die geschulten Jäger von RTL Explosiv auf der Suche nach einzelnen Jugendlichen, um sie nach allen Regeln der Kunst öffentlich vorzuführen. Die eigentlichen Themen der gamescom – Spiele, eSport und Jugendkultur sind nicht Teil des Berichts. Vielmehr gibt RTL sich alle Mühe, die Besucher der Spielemesse ins rechte Licht zu rücken. Für diesen Sender bedeutet das: Gamer sind schwitzende, ungepflegte, abhängige und sozial verwahrloste Jugendliche, die sich in der Pubertät für das PC-Spiel anstelle des Rasierers entschieden haben.
Um diese ausufernde Klischee-Aneinanderreihung auch irgendwie verargumentieren zu können, begleitet RTL die für Gioteck tätige Promotorin Laura über das Messegelände und pickt sich aus den 275.000 Besuchern die passenden Fallbeispiele heraus, die dann einer kompetenten psychologischen Schnellanalyse unterzogen werden. Langhaarige Männer gelten als grundsätzlich ungepflegt, luftige Sommerklamotten bei 30° C im Schatten als Gamer-Einheitslook. Dass alle introvertiert sind, versteht sich von selbst.
Das Fazit: Es besteht offenbar ein Zusammenhang dazwischen, jung und männlich zu sein, die gamescom zu besuchen und keine Freundin zu haben.
Dass bei derart selektivem „Journalismus” eine Empörungswelle durch das Web schwappt, ist nicht weiter verwunderlich. Ebenso wenig verwunderlich ist aber das merkwürdige journalistische Selbstverständnis von RTL. Stigma-videospiele.de kritisiert zurecht die im Web aufkochende Frage nach dem Niveau, denn daran mangelt es dem Privatsender nicht erst seit der gamescom. Die öffentlich zelebrierte Diffamierung von Minderheiten und Subkulturen gehört bei RTL zum Geschäftsmodell und das mussten auch schon andere Veranstaltungen zu spüren bekommen.
Die FedCon beispielsweise ist die größte europäische Convention für Scifi-Fans, zu der regelmäßig um die 5.000 Besucher aus ganz Europa stoßen. Im Gegensatz zur gamescom sind dabei kostümierte Fans nicht die Ausnahme, sondern stellen an manchen Tagen sogar die Mehrheit dar. Auch diese Veranstaltung war für RTL und einige andere Sender ein gefundenes Fressen, um über mehrere Jahre hinweg eine „Freakshow” zu zelebrieren. Dies ging soweit, dass RTL schlussendlich niemand mehr ein Interview geben wollte, da noch auf der Messe neutral formulierte Fragen später nachvertont wurden und somit in ein ganz anderes Licht gerückt wurden. RTL lenkte erst ein, als niemand mehr mit dem Sender sprechen wollte und tatsächlich kam am Ende etwas mit Nachrichtenwert heraus.

Gesellschaftliche Zersetzung
Dennoch sollten derartige Nachrichten nicht als reine Niveaulosigkeit marginalisiert werden,  denn bei RTL steckt System dahinter, was mindestens zu Schaden bei den Betroffenen führt, inzwischen sogar zu einem gesamtgesellschaftlichen Schaden.
RTL betreibt eine regelrechte Aneinanderreihung von Nachmittagsformaten, deren einziges Ziel es ist, ein bestimmtes Bild der Unterschicht in der Bevölkerung zu platzieren. Hier kommen ähnliche Methoden wie im gamescom-Bericht zum Einsatz, doch der Sender geht noch einen Schritt weiter: „Scripted Reality” heißen diese Formate. Es wird über die Stilistik versucht, eine möglichst authentische Darstellung zu erzielen, während in Wirklichkeit alles nach Drehbuch abläuft. Nicht selten werden dabei Darsteller mit angedrohten Vertragsstrafen zu Tätigkeiten genötigt, die nicht der Wirklichkeit entsprechen. Während das für die betroffenen Familien im Nachhinein eine öffentliche Schmach bedeutet, trägt RTL maßgeblich zu einem gesellschaftlichen Bruch bei. Gezeichnet wird nämlich in der Regel ein Bild von streitsüchtigen Hartz IV-Familien, deren Versagen auf Alkoholmissbrauch und Faulheit zurückzuführen ist.
Die häufig kritisierte soziale Kälte in Deutschland, etwa Hartz IV, Studiengebühren oder Scoring an Schulen ist nicht etwa eine reine Frage von politischen Positionen, etwa der FDP. Die RTL-Gruppe gehört zum Medienkonzern Bertelsmann, der es sich zum Ziel gesetzt hat, radikales neoliberales Gedankengut an den Parlamenten vorbei in der Öffentlichkeit zu platzieren. Der Verlag wird daher von vielen als Gefahr für die Demokratie angesehen, daher ist es äußerst gefährlich, die Methodik von RTL als Niveaulosigkeit zu marginalisieren.

Eine Chance für Öffentlich-Rechtliche
Kurios an dem Beitrag bleibt jedoch eines: Während öffentlich-rechtliche Sender lange Zeit als „unhip“ galten und Privatsender den Nerv der Jugendkultur trafen, gerät, durch Berichte wie diesen, das lange Jahre aufrecht erhaltene Bild ins Wanken.
Während RTL es sich mit den Gamern verscherzt, tritt derzeit gerade ein Sender in den Vordergrund, der sich in der Vergangenheit nicht gerade durch differenzierte Berichterstattung zu Spielen hervor getan hat: Das ZDF übertrug, wenn auch auf seinem Kulturkanal, ganze drei Stunden des ESL-Saisonauftakts auf der gamescom mit sachkompetenten Kommentaren und plant bereits, das Format auszudehnen.
Währenddessen kämpft RTL gegen den Streisand-Effekt an und bemüht sich, Videos zum eigenen Beitrag auf YouTube zu löschen. Während dies ungefähr so sinnlos ist, wie der Versuch, RTL zu echtem Journalismus zu bewegen, sollte jedem Gamer bei künftigen Berichten über andere Themen klar geworden sein, dass die tendenziöse Berichterstattung einen politischen Zweck verfolgt und nicht etwa nur durch Ignoranz entsteht.

Kritik: Schünemann

Das Thema „Killerspiele“ ist in der letzten Zeit wenig beachtet worden. Sei es wegen erfolgreichen wissenschaftlichen Studien zum Thema als auch auf Grund der medialen Berichterstattung, die in Zeiten von atomaren Unfällen und dem Krieg in Libyen, natürlich wichtigere Themen ausleuchten möchte.

Nur eine politische Instanz hat es nun nach all den Jahren der Aufklärungsarbeit rund um Shooter und Actionspiele wieder einmal geschafft, Engstirnigkeit und Ignoranz zu zeigen. Uwe Schünemann, Innenminister von Niedersachsen, forderte erneut ein bundesweites Verbot von Killerspielen. Auf der Veranstaltung dem „Politischen Frühstück“ der Senioren-Union in Niedersachsen belegte er ein ums andere Mal wieder, wie einseitig die Politik versucht, ein ihnen unbeliebtes Thema zu beleuchten um bei bestimmten Bevölkerungsteilen mehr Zuspruch zu erhalten. Denn alleine die Tatsache, dass diese Thematik auf einer Ü60 Veranstaltung der CDU angesprochen wurde, zeigt deutlich, wie einfach und naiv versucht wird, Stimmenfang zu betreiben.

Dabei wäre die Thematik für uns eigentlich gar nicht weiter nennenswert. Wir haben oft genug mediale Präsenz und wissenschaftliche Kompetenzen bewiesen, um uns gegen solchen Schabernack wehren zu wissen. Doch wir möchten mit dieser Kritik darauf aufmerksam machen, dass die Bereitschaft älterer Herrschaften, sich ebenso wie wir über die Thematiken zu informieren, stetig weiter abfällt. Dass Schünemann mit tosendem Applaus für seine Forderungen gegen die von uns so gepriesenen Spiele verabschiedet wird, ist eine Entwicklung, die allein auf den Altersunterschied der informierten Bevölkerung zurückzuführen ist.

Daher erachten wir es nun doch noch als äußerst wichtig, weiterhin darauf hinzuweisen, dass die unbedingte Forderung nach einem Verbot von „Killerspielen“ strikt zu hinterfragen ist. Ganz gleich welches Alter, jeder sollte sich selbst ein Bild von Spielen machen und die wissenschaftlichen Ergebnisse die aus Studien mit eben diesen Spielen veröffentlicht wurden versuchen zu verinnerlichen. Ein kausaler Zusammenhang von Amokläufen und Computer- und Konsolenspielen existiert nicht. Jeder Politiker, der blind von „blutrünstigen“ und „gewaltverherrlichenden“ Spielen und Spielern erzählt und ein gesetzliches Verbot der Spiele propagiert, disqualifiziert sich für seine politische Amtierung.

Mediale Kompetenz bedeutet, zwischen Realität und Fiktion unterscheiden zu können. Man könnte fast meinen, nicht wir als Spieler, sondern die Politik und seine Amtsinhaber sind diejenigen, denen die Fähigkeit zur Unterscheidung abhandengekommen zu sein scheint. Hoffen wir, dass sich die kommenden Generationen kein Bretter vor die Köpfe nageln lassen.

Wanted: Murderer of CS 1.6

Es ist Mittwochabend. Counter-Strike 1.6 auf ESL TV. Ein junger Mann mit ruhiger und cooler Stimme moderiert die folgende Sendung langsam an.

Er geht sehr strukturiert vor und wirkt womöglich aufgrund guter Vorbereitung souverän. Auf die Vorstellung des Co-Moderators und das Reißen einiger Witzchen folgt die tagesaktuelle Berichterstattung über Ereignisse rund um Counter-Strike 1.6.
Danach geht der Moderator auf die heutigen Kontrahenten ein: Er stellt die Spieler vor, präsentiert Statistiken und schließt den einführenden Teil der Sendung schließlich mit dem ein oder anderen Telefoninterview ab.

Ein ganz normaler Anfang für einen Mittwochabend auf ESL TV? Wenn man in der Vergangenheit lebt, dann ja! Heutzutage bekommt man an einem Mittwochabend vorwiegend den überflüssigen Small-Talk zweier offenbar unvorbereiteter Moderatoren geboten. Nach einer halben Stunde konsistenzlosen Herumlaberns wird dann das Spiel gezeigt. Doch erwartet man nun im Spiel unparteiische Kommentare und fundierte fachmännische Erklärungen so lebt man auch hier in der Vergangenheit.
Eine ansprechende und hochwertige Sendung an einem Mittwochabend auf ESL TV gab es wohl zuletzt vor mehr als einem Jahr!

Doch was hat das mit der Diskussion über das sog. Aussterben von CS 1.6 zu tun? Eine Menge!
Erinnert man sich zurück an Zeiten, wo CS Sendungen noch Szene bezogen und interessant gestaltet wurden, so war nie die Rede über ein Aussterben von CS 1.6.
Jetzt, da die Sendungen minderwertig gestaltet werden, kommt auf einmal diese Diskussion auf!
Natürlich kann man nicht darauf allein die Schuld abwälzen, aber in gewisser Weise, könnte man davon ausgehen, dass die ESL selbst dazu beiträgt, wenn nicht sogar den „Kopf noch weiter unter Wasser drückt“ und schlussendlich der eigentliche Mörder und nicht der Retter von Counter Strike ist.

Die sinkende Qualität kann somit eigentlich nur zwei Ursachen haben: Entweder, wie bereits angeklungen, will die ESL Counter-Strike 1.6 langsam aber sicher verdrängen und liefert daher mit Absicht eine umso schlechtere Berichterstattung oder die Berichterstattung erfährt nicht das nötige Interesse der Zuschauer, um sie qualitativ hochwertig zu gestalten. Sollte die ESL aufgrund der zweiten Ursache handeln, so schneiden sie sich ins eigene Fleisch! Wenn eine Firma mit Absatzschwierigkeiten zu kämpfen hat, so setzt sie nahezu alles daran, ihr Image in der Öffentlichkeit aufzupolieren oder/und den Kunden mit einladenden Angeboten zu locken. Nicht zuletzt wird die Firma dann auch versuchen auf möglicherweise geschilderte Defizite einzugehen, um diese wenn möglich zu beheben!
Damit schließt sich also die zweite mögliche Ursache von selbst aus, denn ich nehme jetzt einfach mal an, dass in der Marketing Abteilung der Turtle Entertainment GmbH. genügend kluge Köpfe sitzen, die so etwas auch wissen.

Also kann man nun folgern, dass die ESL aktive Sterbehilfe betreibt um auch den Willen und die Motivation innerhalb der Community, Counter-Strike mehr oder minder professionell zu spielen, zu ersticken.

In dieser Hinsicht kann ich den Aussagen von Fabian ‚V3n0m‘ Doellert (SFTO eSports) nur zustimmen, muss ihn aber in einer Aussage korrigieren. In einem kürzlich veröffentlichten Interview mit LeiSuRe sprach auch er dieses Thema vorsichtig an und bezeichnete die Community und auch die ESL als zerstörerischen Faktor im Falle Counter-Strike. Dieser Aussage würde ich noch beifügen wollen, dass die Community nur solch zerstörerische Formen angenommen hat, weil sie ständig mit der „CS ist tot“-Debatte konfrontiert wurde und sich eine Meinung zu diesem Thema bilden musste. Diese Meinungsbildung konnte jedoch nicht vollkommen Vorurteilsfrei verlaufen! Beeinflusst durch ständige „CS ist tot“ Artikel oder die Trash-CS Sendungen am Mittwoch konnte es nicht anders kommen, als dass die Meinung über einen baldigen Tod nun in weiten Teilen der Community aufgefasst wurde.

Würde ein Béla Réthy Monate lang während Fußballspielen über seine Freundin bericten oder über Basketball, was ja sowieso viel besser ist als Fußball, und würde der DFB davon reden, dass der Fußball keine allzu lange Zukunft mehr hat, dann würden wir es auch irgendwann glauben!

                                                                       Fest steht: Counter-Strike stirbt nicht von ganz allein!

Sinn und Unsinn des Journalismus

Um meinen Finanzhaushalt auszugleichen gehe ich etwa ein bis zweimal pro Woche zur Plasmaspende. Dabei wird das Plasma von den restlichen Bestandteilen meines Blutes getrennt und in einer Box geleitet. Alles was nicht benötigt wird, bekomme ich dann zurück.

Dieser Prozess ist allerdings ziemlich langwierig, da die Zentrifugierung des Blutes mehrere Phasen überdauern muss, damit überhaupt genug Plasma gesammelt werden kann. Allein die Phase der Blutentnahme in die Zentrifuge kann bisweilen 10 bis 15 Minuten dauern, sodass am Ende fast eineinviertel Stunde im Spendesaal verbracht werden muss. Gut, dass dort Zeitschriften vorhanden sind, damit man damit die Zeit totschlagen kann.

Diese Woche waren allerdings alle Zeitschriften mit politisch angereichertem Inhalt vergriffen und ich musste mich zwischen Brigitte, Autobild und dem Stern entscheiden. Kurzerhand griff ich also zum Stern, denn Frauenzeitschriften behagen meinem Teint überhaupt nicht und Autos bringen mich immer nur von A nach B, mehr verlange ich von einem Fahrzeug ja auch nicht. Nach den ersten Paar Seiten Fotos und Leserkommentaren traf ich auf einen Artikel, der vom Amoklauf in Winnenden handelte. Speziell ging es um den Vater des Amokläufers Tim K., der sich aktuell vor Gericht behaupten muss, weil er gegen die strengen Auflagen vom Waffengesetz verstoßen hatte. Tim K. hatte sich zum Zeitpunkt des Amoklaufes Zugang zu einer Waffe seines Vaters verschafft, die er, nicht wie es vom Gesetz vorgeschrieben ist, sie in einem gesicherten Waffenschrank zu verwahren, offen im Schlafzimmer aufbewahrte.

Im Artikel ging es dabei hauptsächlich um die Schuld der Eltern. Was haben sie falsch gemacht? Kannten sie ihr eigenes Kind nicht? Hat es Anzeichen zu einem Amoklauf gegeben und sie haben sie ignoriert? Viele offene Fragen, die von einem Gericht beantwortet werden müssen.

Eine Sache jedoch fiel mir jedoch äußerst arg ins Auge. So arg, dass sogar meine Spendemaschine einen schlechten Durchfluss des Blutes signalisierte. Der Stern stellte, bei einem Rückblick in die Psyche von Tim K., die These in den Raum, dass dieser stundenlang Counterstrike und Far Cry 2 gespielt hätte, seine Opfer am liebsten via Kopschuss tötete. Zusätzlich zu der These dass er damit auch noch seinen Umgang mit Waffen schulte. Auch im Interview mit einem Staatsanwalt nach der Reportage wurden diese Irreführungen noch einmal aufgeworfen, dass Spiele daran schuld gewesen seien.

Ich frage mich wirklich ernsthaft, ob der Stern und auch der Anwalt sich überhaupt einmal in den letzten eineinhalb Jahren mit der Debatte um Killerspiele beschäftigt haben, oder ob sie einfach nur die wilden Thesen des Aktionsbündnis Winnenden kopieren und ‚by the fly‘ als Tatsache titulieren. Leute, habt ihr denn nicht zugehört? Wir haben ausführlich recherchiert, mit Professoren und renommierten Wissenschaftlern diskutiert über diese Thesen und Behauptungen, haben dazu jede einzelne Behauptung in ihre Schranken verwiesen (siehe Artikel). Ein Kontra auf unsere Recherche gab es dabei vom Aktionsbündnis nicht mehr. Was Wunder, haben wir auch unbefangene und ehrliche Wissenschaftler für diesen Artikel hergezogen. Auch die herbeigezogene Behauptung, Tim K. hätte Stundenlang Counterstrike gespielt ist eine Lüge, die Ihresgleichen sucht. Noch heute kann man auf dem Steamprofil vom Tim K. (Link) sehen, dass er, zuletzt am Tag vor dem schrecklichen Amoklauf, insgesamt 0.2 Stunden Counter-Strike: Condition Zero gespielt hatte.

Mitnichten Stundenlanges spielen. Auch das Wissen über seine angebliche Neigung, Gegner mit einem Kopfschuss zu töten ist völlig frei erfunden. In der Spielstatistik ist allein die Waffe „usp“ dazu benutzt worden, einen Spieler am Kopf zu treffen. Dabei gab es insgesamt auch nur zwei tödliche Treffer, von denen einer einem Kopfschuss zuzuordnen war. Aber dem Sternreporter ist diese kurze Statistik aussagekräftig genug um eine allgemeine Aussage über die Neigungen eines offensichtlich gemobbten und psychich erkankten Jungen zu machen, wenngleich dies keine Rechtfertigung für einen Amoklauf ist.

Doch dass der Stern nun wieder die Thesen der Killerspieldebatte als Mitschuld tragen für dem Amoklauf hernimmt, ist für mich persönlich eine ungeheuerliche Farce. Die Wahrheit ist scheißegal, Hauptsache es werden Meinungen geschaffen um den Umsatz des Magazins zu steigern.

Vielleicht plant der Journalist für eine Karriere bei der Bild. Bei den Haaren herziehen kann er schon eine ganze Menge.

Quo vadis, gamescom 2010? (updated)

Das letztjährige Debut der gamescom in Köln war nicht nur aus Veranstalter-Sicht ein Erfolg. Die Messe kam zu einem idealen Zeitpunkt, um ein öffentliches Gegengewicht zur „Killerspiel-Debatte“ zu etablieren. Neben dem politischen Bildungsangebot des gamescom congress suchten auch die Jugendorganisationen der Parteien das direkte Gespräch mit den Gamern. Wird sich das in diesem Jahr ändern?

gamescom_thursday 086Die deutsche Gamer-Szene durchlebte 2009 ein turbulentes Jahr. Wie schon in Jahren zuvor wurden Vertreter politischer und gesellschaftlicher Organisationen nicht müde, das Thema „Killerspiele“ in den Medien zu halten. Dabei mussten Actionspiele als Sündenbock für Jugendgewalt und Amokläufe herhalten, selbst Rollenspiele wie World of Warcraft wurden plötzlich als Killerspiele bezeichnet. Die Stigmatisierung einer ganzen Jugendkultur gipfelte darin, dass in mehreren Städten die seit jeher friedlichen Sport-Events der Intel Friday Night Games abgesagt wurden. Dies geschah jedoch keineswegs freiwillig: Obwohl dieser Event bei Hallenbetreibern gerade wegen des geringen Security-Bedarfs gerne gesehen war, zwangen Politiker sie zum Vertragsbruch. Schlussendlich entschied sich Turtle Entertainment dazu, die Veranstaltungen nicht zu einem politischen Spielball werden zu lassen und sagte sie ab. Auf welch absurdem Fundament die Begründungen der Politiker standen, offenbarte sich hinter den Kulissen: Nach einem negativen Medienecho kam es zu systematischen Anrufen bei allen iFNG-Locations, um die dortigen Veranstaltungen ebenfalls zu kippen. In zwei Städten gelang das perfide Spiel, zeigte aber gleichzeitig auf, dass es weniger um Jugendschutz als vielmehr um persönliche Profilierung einzelner Politiker ging.

Bei einer Millionen Spieler starken Gemeinschaft war jedoch klar, dass dies nicht ohne Echo bleiben würde. Mit dem Independent Friday Night Game und den ersten Gamer-Demonstrationen der deutschen Geschichte regte sich Protest, den mit der Piratenpartei und den Grünen auch gleich zwei politische Organisationen mittrugen. Und mit dem VDVC erhielten Gamer in Deutschland zum ersten mal ein organisiertes, öffentliches Sprachrohr.

gamescom_thursday 055Die gamescom bekam so in ihrem Debüt-Jahr einen unerwartet politischen Anstrich. Der gamescom congress bot Politikern und Vertretern der Games-Branche erstmalig eine gemeinsame Diskussionsplattform. Hier ließen einige Entwickler auch gleich Luft ab: „What’s wrong with the Germans?“ – diese provokative Frage von Gerhard Florin, Manager bei Electronic Arts, beschäftigte die Medien noch eine ganze Weile. Doch auch auf der Messe selbst war Politik allgegenwärtig: Die Jungen Piraten sowie die Junge Union diskutierten Jugendschutz und Medienpolitik an eigenen Infoständen und viele Messebesucher ließen es sich nicht nehmen, ihre eigenen politischen Botschaften offen herumzutragen. „Ich wähle keine Spielekiller“ war wohl das häufigste T-Shirt-Motiv auf der ganzen Messe. Mit Hilfe der ESL hatten auch VDVC-interessierte Messebesucher eine Anlaufstelle, während der neue Verband mit Flyern kräftig um neue Mitglieder warb.

Und in diesem Jahr?

Trotz des für eine Entertainment-Messe großen Zuspruchs bezüglich der politischen Infostände wird es dieses Jahr keine geben. Der BIU schloss im Gegensatz zum letzten Jahr kategorisch eine Beteiligung politischer Parteien und Jugendorganisationen aus – diese passten nicht ins Messekonzept, so der Veranstalter. Doch nicht nur den politischen Jugendorganisationen wird die Teilnahme verwehrt, auch der VDVC hatte es schwer, überhaupt eine Präsenz auf der Messe zu bekommen. Wohin also will die gamescom? Hin zur reinen Konsum-Messe? Tatsächlich bieten Kultur-Festivals wie das Living Games Festival in Bochum oder die Next Level Conference in Köln interessantere Einblicke in die Spielerszene und überraschen mit einigen Acts sogar noch alteingesessene Gamer. Die Podiumsdiskussionen des Living Games Festivals über den kulturellen Wert von Spielen wären unterdessen für Kritiker ein wahrer Augenöffner. Doch schaffen jene Festivals es nicht, eine derart breite Öffentlichkeit wie eine gamescom zu erreichen. Bedient die gamescom etwa nur den „stumpfen Konsumenten“, um die Worte von LiGa-Chef Stephan Reichart zu verwenden? Die Erfahrung am letztjährigen Infostand der Jungen Piraten lässt das Gegenteil vermuten: Selten war ein politischer Infostand der Piraten so stark von diskussionsfreudigen Jugendlichen besucht.

Dass Computerspiele, Kultur, Politik und Gesellschaft eng miteinander verwoben sind, ist der gamescom jedoch nicht fremd: Der diesjährige gamescom congress am Messe-Donnerstag hat das Leitthema ‚Social Games‘ und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Der Eintritt ist kostenlos, es ist jedoch eine Anmeldung per Fax erforderlich. Ironischerweise bleibt der gamescom congress so relativ exklusiv und der wichtigste Bestandteil von Social Games – nämlich die Spieler selbst – bleiben bei diesem Angebot relativ außen vor. Hier bot die Leipziger Games Convention noch interessante Angebote für die flanierenden Messebesucher in Form von offen platzierten Diskussionspodien.

gamescom_thursday 032Es stellt sich also die Frage: Quo vadis, gamescom? Findet hier eine sinnvolle Abgrenzung zur damaligen Games Convention statt oder wird gerade auf ihre einstigen Stärken verzichtet? Im gerade mal zweiten Jahr der gamescom darf man wohl noch von einer Selbstfindungsphase sprechen und auch die Gamer-Community ist sich im direkten Vergleich beider Messen nicht einig. Eine Kuriosität bleibt am Ende jedoch übrig: Während Jugendpolitik und Gamer-Verbände offenbar schwer mit dem diesjährigen Konzept zu vereinbaren sind, steht ausgerechnet die Bundeswehr wieder auf der Ausstellerliste.

Update 1. August: Inzwischen hat der BIU (Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V.) die ursprüngliche Aussage der Koelnmesse relativiert. So ist nicht mehr von einem pauschalen konzeptionellen Ausschluss die Rede, vielmehr bestehe unter bestimmten Umständen auch für politische Jugendverbände die Option einer Teilnahme als Aussteller.
Ruth Lemmen, Referentin Medienkompetenz beim BIU dazu:

[blockquote]Die Koelnmesse hat entschieden, dass politische Parteien keine Aussteller der gamescom sein können, da die gamescom keine politische Veranstaltung ist. Politische Jugendorganisationen können aber generell Aussteller der gamescom sein, wenn sichergestellt ist, dass nicht die politische Willensbildung und Werbung für eine politische Partei im Vordergrund der Präsenz steht, sondern Jugendarbeit mit Bezug auf Computer- und Videospiele.[/blockquote]

Für das im Juni vorgestellte Messekonzept von Pirate Gaming gibt es damit dann auch noch einen Hoffnungsschimmer. Ob sich in der Kürze der Zeit nun aber ein Stand tatsächlich realisieren lässt, ist fraglich. Wir halten euch auf den Laufenden!

Filmkritik: Splice

Adrien Brody und Sarah Polley spielen ein Biochemiker-Ehepaar, dass erfolgreich künstliches Leben aus vermischter Tier-DNS erzeugt. Der Konzern hinter ihrem Labor möchte die Forschung auf Wirtschaftlichkeit umstellen und das große Geld mit künstlichen Proteinen scheffeln. Im wissenschaftlichen Eifer und einer durchgearbeiteten Nacht erzeugt das Paar einen lebensfähigen Tier-Mensch-Hybriden, der später ‚Dren‘ getauft wird.

So spannend der Hintergrund der Geschichte auch klingt, so einseitig wird die Story mit einfachen Dialogen vorangetrieben. Hier ein variables und freies Zitat:

Sarah Polley: „Lass uns machen!“
Adrien Brody: „!“
Sarah Polley: „Aber .“
Adrien Brody: „Ok.“

So und von gleichartigen Klischees durchzogen vollzieht sich praktisch jeder Dialog zwischen den beiden Hauptdarstellern und nur so entwickelt sich überhaupt die Geschichte. Dren bietet dazu noch eine Menge moralischer Problemfälle, vorhersehbares Verhalten und Sexualität. Mitunter oder gar der einzige Grund das Kino nicht zu verlassen, wenn die Abneigung gegenüber der völlig synthetischen Story nicht überwiegt, ist die CGI. Dren sieht auf ihrer eigenen Weise fantastisch aus und liefert äußerst glaubwürdige Bewegungen.

Splice versucht vieles auf einmal zu sein: Drama, Thriller, Horror, Sci-Fi, schafft es letztendlich aber nur an der Oberfläche jedes Genres zu kratzen. Die Schockmomente schocken nicht, Dramen werden in wenigen Sätzen abgekanzelt, Horror kurzweilig angedeutet und Sci-Fi darf nur einen kleinen Rahmen zu Schau stellen. Es ist in filmtechnischer Form der Moment, in dem man sich fragt ob man lieber schlafen, lesen, zocken, essen oder fernsehen sollte. Und mit diesen gemischten Gefühlen geht nach dem Film auch nach Hause.

imdb: http://www.imdb.com/title/tt1017460/
Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Splice_%E2 … experiment

Vertrauen gut, Kontrolle besser?

Viele Eltern können nicht mit Computern umgehen. Das ist für die meisten auch Grund genug, sich nicht dafür zu interessieren, was ihre Kinder am PC treiben. Seien es Spiele, Software oder Filme. Bequemlichkeiten gehen hier vor.

Interessant wird die ganze Sache aber erst, wenn es darum geht, genügenden Schutz für die eigenen Kinder aufzuwenden. Nichts ist heilig genug, um den Nachwuchs vor Einflüssen aus der Umwelt zu schützen. Seien es Sexualität oder Gewalt. Bei beiden Einflüssen wissen heutige Kinder um 10 bis 12 Jahren schon wesentlich mehr,  als manch Erwachsener vor knapp 20 Jahren. Gewalt ist dabei die größte Gefahr die den Kindern gegenübersteht. Seien es Filme oder Spiele. Letztere sind für viele Eltern der Grund, warum es jugendliche Amokläufer gibt. Suggeriert wurde das ja auch lang genug von Politikern, die laut Umfragen ja alle Lügen, aber in diesem Fall natürlich die Wahrheit sagen, auch wenn sie sich mit der Materie niemals auseinandergesetzt haben.

Eltern reagieren da nicht anders. Haben sie keine anderen Möglichkeiten, suchen sie verzweifelt nach Ideen etwas gegen die Problematiken zu unternehmen. Die Suche nach Ursachen steht außen vor. Es gibt ja auch viel zu viele andere wichtigere Sachen im Leben. Beruf, Haushalt, Gartenarbeit, einen Film im Fernsehen sehn oder das kommende Fußballspiel. Die Kinder stehen außen vor. Vertrauen kann so nicht aufgebaut werden und über Computerspiele diskutiert man nicht. Wozu auch? Müsste man sich ja mit diesen Spielen auseinandersetzen, damit man versteht worum es in eben diesen Spielen geht.

Einfacher soll es sein. Möglichst ohne selbst einen Finger rühren zu müssen. Und da kam eine Software gerade recht. In der Stern-TV-Sendung vom 09.06.2010 wurde sie vorgestellt. Dazu gedacht, anhand von vorgegebenen USK Alterseinstufungen Software und Spiele auf dem PC ausfindig zu machen und diese zu entfernen. Doch vergessen die meisten Menschen, dass es keine festgelegte geistige Reife gibt, die z.B. alle zwölfjährigen Jugendlichen verinnerlicht haben. Auf die meisten Sachen reagiert man völlig differenziert. Ist ein Spiel für den einen schon viel zu viel, reagiert der andere ganz gelassen auf eine Darstellung in Spielen. Grundsätzlich darf man also nicht pauschalisieren was für wen geeignet ist. Diese Software tut es dennoch. Sie soll das übernehmen was Eltern ihren Kindern eigentlich beibringen sollten.

Erschreckend, zu sehen, dass die Erziehung von einer Software übernommen werden soll. Dies scheint der aktuelle deutsche Zeitgeist zu sein. Sperr- und Kontrollwahn. Von der daraus resultierenden Verbotswelle ganz zu schweigen und dabei bloß nicht selbst um die eigenen Kinder kümmern. Vor allem ist es schlimm zu sehen, dass Medien und TV-Sendungen das auch noch verstärken wollen. Was im TV gesagt wird, soll geschehen. Ich hoffe doch sehr, dass die Menschen irgendwann mal begreifen, dass sie nur manipuliert werden. Zusätzlich wird hier mit der Hetze gegen „Killerspiele“ versucht, Eltern das Geld aus ihren Taschen zu ziehen. Zugegeben für eine Software, die nicht einmal funktionierte, nachdem wir von Pirate-Gaming einige Feldversuche zu Demonstrationszwecken mit ihr starten wollten. Wenn man alleine daran denkt, dass die meisten Kinder besser mit dem PC umgehen können als ihre Eltern, wird auch der Gedanke an Hacks und Cracks nicht fern bleiben, die dafür sorgen würden, dass man den Softwareschutz umgeht.

Wir von Pirate-Gaming empfehlen Eltern strikt, diese Software nicht zu benutzen, sondern sich mit ihren Kindern hinzusetzen und auszudiskutieren, was für Spiele gespielt werden und welche nicht. Dazu gehört Mut, aber vor allem Vertrauen gegenüber den Kindern. Wir wollen ja auch, dass sie uns später IHR Vertrauen auch einmal zurückgeben werden.

Rigorose Fairness

Was ist eigentlich fair. Wikipedia schreibt mir vor, dass Fairness eine Vorstellung von individueller Gerechtigkeit oder Angemessenheit ist. Nunja, ganz falsch liegen sie damit ja auch nicht. Schließlich hat ein großer Teil der Onlinecommunity an diesem Eintrag lange gearbeitet und vermutlich genauso lange diskutiert.

Ich mag Fairness. Vor allem dann, wenn mir fremde Menschen bestätigen, ich sei fair zu ihnen gewesen. Man hüpft in dem einen oder anderen Onlinerollenspiel von Gegner zu Gegner. Kurz bevor man den vielleicht wichtigsten, möglicherweise siegbedeutenden, Kill ausüben möchte schreibt ein Mitspieler „Bin kurz afk“… viele wären jetzt skrupellos, wenn der Serveradmin nicht kurzerhand auf die Pausetaste drückt. Ich bin da etwas anders. Ich warte. Nein wirklich, es macht mir keinen Spaß einen Sieg in einem Spiel zu erringen, den ich erst durch die kurze Abwesenheit meines Gegners ergattert habe. Beispiel HoN. Sicher bin ich kein guter Spieler. Sicher habe ich darin viel zu lernen. Und vor allem brauche ich in diesem Spiel viele gute Statistiken. Aber wenn mir bei einer öffentlichen Trainingseinheit 1-on-1 ein Spieler von kurzer Abwesenheit berichtet, dann warte ich gefälligst auch. Oft erhält man dann auch eine kleine Antwort. Nix großes. Ein einfaches „Thx, very fair“ sagt mehr als tausend Worte.

Auch im Fußball sehe ich es gerne, wenn Fairness an den Tag gelegt wird. Ein Weichei von Widersacher beim Zweikampf mit dem Spieler der eigenen Mannschaft. Ein leichter Körperkontakt. Der Gegner schreit und bricht theatralisch zusammen. Unfair vom Gegner. Aber aus Fairness kickt der Spieler meiner favorisierten Mannschaft den Ball ins aus. Sichtlich genervt wie er ist, hat er mir aber doch etwas bewiesen was der andere Spieler nicht vorgezeigt hat. Klar, Fairness. Somit gewinnt der Spieler bei den eigenen, als auch bei den gegnerischen Fans, ein klein wenig Anerkennung. Daraus resultiert für mich, dass Fairness nicht etwa Großzügigkeit bedeuten muss. Nein, großzügig ist für mich der Besitzer der Eisdiele nebenan, der weiß, dass ich Stammkunde bin und mir meistens eine Kugel extra aufs Hörnchen schmiert. Großzügigkeit wird belohnt, er hat bei mir einen guten Ruf und ich empfehle ihn weiter. Eine Hand wäscht also die Andere. Fairness beginnt bei mir, wenn Selbstverständlichkeiten anstehen und beide von dieser Fairness etwas erreicht haben. Ich verkaufe beispielsweise einem Kommilitonen ein gebrauchtes Buch aus der Universität. Das Buch hat ein paar Schrammen und vereinzelt Eselsohren. Also setze ich den Preis runter. Ein Buch von 30€ kostet also nur noch 5€. 5€ sind nicht viel, vor allem nicht für den Käufer des Buches. Und für mich genau richtig. Weniger würden natürlich auch funktionieren, aber dann könnte ich das Buch ja auch verschenken und mir ungerechtfertigt Hoffnungen machen, dass der Käufer mir auch irgendwann etwas schenkt oder ein Bier ausgibt. Aber sowas erwartet man doch bei einem Buch nicht. Nein, 5€ sind für uns beide kein Halsbruch. Ein fairer Handel also, zu einem fairen Preis. Somit wahre ich meinen Ruf, für gebrauchte Waren auch dementsprechend günstige Preise zu benutzen und die Käufer haben auch etwas davon. Sie sparen jede Menge Geld. Hier sogar 25€.

Worauf möchte ich eigentlich hinauskommen? Genau. Letzte Woche Mittwoch war ich im Kino. Am Studententag kostet der Eintritt für Studenten im Kino bloß 4,90. Mit drei Mann wollten wir uns den Film Kick Ass ansehen. Es war eine Farce. Katastrophal. Versteht mich nicht falsch, der Film selbst hat mir sehr gefallen. Auch dass ich bei einem kleineren Kinosaal denselben Preis zahlen muss, wie in einem der größeren Saale ist mir nicht auf den Magen geschlagen. Nein, es war die Art wie die Mitarbeiter mit den Kunden ihres Kinos umgehen. Bei Besuch eines Kinos erwarte ich vor allem vor dem Film immer Trailer. Meistens kommen auch welche. Dann kommt ein Mitarbeiter und verteilt Eis. Alles kein Problem, darauf kann man verzichten, wenn das Kino Zeitdruck hat. Aber es darf keinem Kino passieren, dass 5 Minuten vom Film fehlen. So wie an diesem Tag. Gesagt getan, wir kauften die Tickets und rannten, denn es waren wir, die Zeitdruck hatten, zum Saal 8 des Cineplex Aachen. Überpünktlich zur Beginn der Vorstellung um 22.45 Uhr saßen wir auf unsere Plätze im gähnend leeren Kinosaal. Nur drei weitere Personen saßen im Saal und schnabulierten schon an ihren großen Popcorntopf. Das Licht ging aus und wir warteten. Ja, wir warteten. Und zwar geschlagene 5 Minuten. Im Hintergrund hat man Mitarbeiter gehört die am zanken waren. Vermutlich lief etwas nicht wie geplant. Auf einmal gab es einen Knall und der Film lief. Allerdings schon 5 Minuten vorgespult. Verärgert wie ich war wollte ich nach draußen gehen um mich zu beschweren. Meine Kumpels haben mich aber zurückgehalten und meinten wir können ja nachher nochmal ein wenig Stress machen, jetzt gucken wir erst einmal weiter.

Bis zum Ende gings dann auch ohne sonderliche Vorfälle. Aber trotzdem fühlte ich mich nicht gerecht behandelt. Zumindest hätte man den Film zurückspulen können, was nicht geschehen ist. Und so wollte ich mich beschweren um zumindest einen Gutschein ergattern zu können und wenn er nur für eine Cola gedacht gewesen wäre. Meine Freunde stimmten mit ein und wir machten uns noch schnell auf zur Kasse, die gleich schließen würde. Der Mitarbeiter wusste nach unserer Kritik zuerst nicht was er sagen wollte, da kam ein Kollege von ihm vorbei und fing an uns zu beschimpfen. Wir wären wie Ratten, würden dem Kinopersonal kein Respekt zollen. Nein im Gegenteil, wir wären ja sogar noch so dreist um Geld und Gutscheine zu verlangen. Wir hätten direkt aus dem Film rausgehen sollen und unser Geld zurückverlangen sollen. Na klar doch, wir fahren mit Auto und Motorrad mehrere Kilometer, verbrauchen teures Benzin um dann gesagt zu bekommen, dass wir nicht erwünscht sind? Nach einigen spanischen Flüchen mit der er uns belegte >>bis heute ist mir zum Glück kein Flügel auf den Kopf gefallen<< sagte er noch das Allerfairste was man nach einem Kinobesuch von Mitarbeitern des Kinos erwarten konnte. Er sagte wortwörtlich: „Wenn es euch nicht passt, dass im Kino Filme eben nicht vollständig zu sehen sind oder irgendwo später anfangen, dann geht auf we we we Kino Punkt te o! Da könnt ihr gucken. Vollständig, unzensiert und ohne Fehler. Was geht ihr denn auch ins Kino? Oder ladet euch die Filme doch einfach runter. Websites gibts doch genug…“

Unfassbar. Da kämpft Sony Pictures seit Jahren gegen Raubkopierer und Menschen die im Kino eine Kamera mitbringen um die Filme zu verbreiten und wir werden von den Mitarbeitern des Kinos auch noch dazu genötigt dem gleichzutun. Warum nicht gleich eine Stellungnahme von der Filmindustrie? Kino gratis für jeden. Das würde ich dann aber wirklich fair nennen. Gute Fairness kennt halt ihren Preis.